19. November 2022
Geesthacht

Fiesta-Mexicana mit den Toten

Geesthacht-Museum zeigt eine Ausstellung zum mexikanischen Totenfest

Beim Aufbau der Ausstellung: Kulturmanagerin Julia Dombrowski (l.) und die Veranstaltungsmanagerin Jaclyn Hernandez Foto: pal

GEESTHACHT Im November wird in Deutschland mit dem Volkstrauertag und am Totensonntag (20. November) der Verstorbenen gedacht. „Da macht es Sinn, sich so einem Thema zu stellen“, meint Geesthachts Stadt- und Kulturmanagerin Julia Dombrowksi.

Aber ganz anders, als es hierzulande ansonsten üblich ist. Und so widmet sich das Geesthacht-Museum im Krügerschen Haus (Bergedorfer Straße 28) noch bis Sonnabend, 3. Dezember, mit einer Ausstellung dem mexikanischen Totenfest. Motto: „Viva la muerte!“ (Es lebe der Tod).

„Es ist fröhlich, aber auch besinnlich“, erklärt Julia Dombrowski. Sie hat das Fest zufällig Anfang der 1990-Jahre selbst auf einer Mexiko-Reise kennengelernt. Die Idee, die Fiesta für die Toten nach Geesthacht zu holen, wurde aber erst jetzt durch den Austausch mit Bekannten aus der Kulturszene in Hamburg geweckt.

Lebendiges Erinnern

Die Ausstellung in Zusammenarbeit mit Fabian Villasana, dem Kurator der Ausstellung, dürfte in ganz Schleswig-Holstein einzigartig sein. Erst das Völkerkundemuseum in Hamburg bietet Vergleichbares.

Das Totenfest ist kein trauriger Anlass, sondern eine bunte Feierlichkeit, die auf altmexikanischen Glaubensvorstellungen basiert und sich mit dem katholischen Glauben vermischt hat. „Es ist eine lebendige Form des Erinnerns und des Umgangs mit dem Tod – und ich möchte diese Tradition auch in Deutschland bekannt machen“, sagt Kurator Fabian Villasana.

Herzstück der Ausstellung ist die Ofrenda: ein bunter Altar zu Ehren der Verstorbenen, geschmückt mit Blumen, Speisen, Kerzen und Figuren. An den Wänden hängen Original-Scherenschnitte mit klassischen Symbolfiguren, die Fabian Villasana aus Mexiko mitgebracht hat. Und überall baumeln Girlanden aus bunten Blumen. Denn die Toten sehen nicht gut, sie brauchen Farben, um hierher zu kommen. Wenn die Ausstellung gut angenommen wird, könnte im kommenden Jahr der alte Friedhof für Aktionen eingebunden werden.

Begleitet wird die Ausstellung von einem Programm mit vielen Führungen und Workshops. Donnerstag, 24. November (19 Uhr): „Hasto los huesos“ („Bis auf die Knochen“) mit Morin Alejandra und Homero Alonso, es gibt Getränke aus Mexiko; Donnerstag, 1. Dezember: (19 Uhr): Das mexikanische Totenfest – Führung und Austausch mit Fabian Villasana; Sonnabend, 19. November (13–16 Uhr): Linolworkshop in Kooperation mit der VHS Geesthacht.

Infos: www.geesthacht.de oder unter Tel.04152/ 836258

Auch interessant