ESCHEBURG Jürgen Wirobski aus Escheburg ist die
L 208 nach Kröppelshagen ein Dorn im Auge. Er fordert ein Tempolimit.
„Muss immer erst etwas passieren?“, fragt Jürgen Wirobski. Der ehemalige Vorsitzende der Wirtschaftlichen Vereinigung Geesthacht wohnt in Escheburg, ihm ist die Situation am nördlichen Ortsausgang ein Dorn im Auge. Wer als Autofahrer das Ortsschild passiert hat, kann auf die Tube drücken. Bis zu 100 km/h sind auf der L 208 bis Kröppelshagen erlaubt.
Viel zu schnell, findet Jürgen Wirobski. „Das ist die einzige Strecke, auf der du noch richtig Gas geben kannst im Umkreis von fünf Kilometern“, hat er ausgemacht. Erst wieder weiter östlich auf der B 404 bei Hohenhorn dürfen auch 100 Kilometer pro Stunde gefahren werden, aber die Strecke ist eine breiter ausgebaute Bundesstraße.
„Rundherum ist alles auf Tempo 70 geregelt, selbst durch den Sachsenwald. Es ist versäumt worden, auch diese Straße auf 70 km/h zu regulieren“, meint Jürgen Wirobski. Er hält die erlaubte Geschwindigkeit für gefährlich. „Das dürfte hier niemals Landstraßentempo sein, an zwei Wegen kreuzen hinter Kurven Radler und Reiter auf nicht gekennzeichneten Übergängen die Straße. Wenn die Knicks neben der Fahrbahn wieder hochgewachsen sind, wird es zudem auch noch so richtig unübersichtlich“, mahnt er. Wirobski: „Ich denke, das ist als Thema einfach übersehen worden in den vergangenen zwei Jahren.“
Sein Vorstoß für Tempo 70 stieß beim Fachdienst Straßenverkehr der Straßenverkehrsbehörde zwar auf Verständnis – mehr aber war nicht drin. „Ich kann nachvollziehen, dass man sich vor Ort auch auf den Landesstraßen eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und damit eine Verkehrsberuhigung wünscht. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, deutlich zu machen, warum dies, auch wenn es wünschenswert ist, rechtlich nicht möglich ist“, teilte ihm der Fachdienst Straßenverkehr der Straßenverkehrsbehörde mit.
Unter Abwägung aller Umstände werde keine Möglichkeit gesehen für weitere verkehrsrechtliche Maßnahmen. „Die Anordnung einer Geschwindigkeitsreduzierung auf 70 km/h kann ich nach Abstimmung mit der Polizeidirektion Ratzeburg und dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein als zuständigen Straßenbaulastträger nicht anordnen“, heißt es in dem Schreiben. „Die Anordnung von Geschwindigkeitsbeschränkungen insbesondere im Verlauf der Straßen des überörtlichen Verkehrs ist nur an außergewöhnlichen Gefahrenpunkten erlaubt.“
Die sieht die Behörde hier als nicht gegeben: Eine bei der Polizeidirektion Ratzeburg für diesen Bereich erwirkte Auskunft habe ergeben, dass in diesem Bereich in den vergangenen fünf Jahren keine relevante Unfallentwicklung zu verzeichnen gewesen sei.
Immer im Spätsommer und Herbst gibt es unter Beteiligung der Polizei Begehungen von kritischen Straßenstellen. Wirobski möchte die Beteiligten diesmal gern nach Escheburg lotsen. Er ist sich sicher: „Nach der Kommunalwahl wird Schwung ins Thema kommen.“