18. März 2023
Wilhelmsburg

In der Kirche wird’s jetzt herzhaft

Suppenküche startet an der Mannesallee

Gemeindereferent Lars Meyer vor dem Portal der Emmauskirche Foto: KP Flügel

WILHELMSBURG Auf dem Platz vor der Emmauskirche an der Mannesallee wird am Montag, 27. März, das soziale Projekt „Herzhaft“ starten. Dann wird es jeweils montags eine Suppenküche geben. Einen Monat später wird ein Duschcontainer folgen. Dazu besteht die Möglichkeit, sich in sozialen Fragen fachkundig beraten zu lassen.

Die Namensgebung, erklärt Lars Meyer, Gemeindereferent der Reiherstieg-Kirchengemeinde, soll zeigen, „dass wir herzlich und freundlich zu den Menschen sein wollen, die hier im Stadtteil sind. Oftmals höre ich, dass das Kirchengebäude mit seiner verschlossenen Tür als Bunker bezeichnet wird. Aber wir wollen das Gemeindehaus auch für den Stadtteil öffnen.“ Daher stehe der Projektname „Herzhaft“ für eine herzliche Begrüßung.

Ursprünglich sei die Idee im Winter entstanden. „Da haben wir uns Sorgen um die Menschen gemacht, die kein warmes Zuhause haben.“ In Gesprächen unter anderem mit der Diakonie sei schnell klar geworden, dass sich Obdachlose im Winter eher in der Hamburger Innenstadt aufhielten. Stichwort: Winternotprogramm.

Angebot gilt nicht nur für Obdachlose

„Was aber fehlt, ist eine Suppenküche, verbunden mit einem Ort, an dem man sich auch mal aufwärmen kann. Das betrifft nicht nur Obdachlose, sondern auch Menschen, die mit den
Energiepreisen kämpfen.“ Lars Meyer weist ausdrücklich darauf hin, dass sich das Angebot auch an Menschen richtet, „die keinen Bedarfsschein haben, wie es so schön im Bürokratendeutsch heißt“.

Bei Gesprächen im Stadtteil habe man festgestellt, dass die Zeiten härter geworden sind. Auch die Schlange der vor der Wilhelmsburger Tafel anstehenden Menschen werde von Woche zu Woche länger.

Das „Herzhaft“-Projekt der Kirchengemeinde ist durch eine Förderung der Diakonie, die auch die Sozialberatung vor Ort durchführen wird, für dieses Jahr gesichert. Das Essensangebot wird bereitgestellt durch den Kita-Caterer Flic Flac aus Harburg. „Wir bekommen das Essen mit Beilagen und Obst zu einem wirklich guten und günstigen Preis“, freut sich der Gemeindereferent.

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