19. August 2023
Elbe Wochenblatt Wilhelmsburg

Hier dreht sich alles ums Wasser

Film-Festival der besonderen Art im Wilhelmsburger Ruder Club

„Beast of the Southern Wild“ ist ein Film über die Flut in Louisiana Foto: Insel-Lichtspiele

WILHELMSBURG Wasser als lebensverbindendes Element ist der Fokus, den der Verein Insel-Lichtspiele im kommenden Open-Air Filmprogramm im Wilhelmsburger Ruder Club (WRC) setzt.
Wasser – verdreckt, verseucht, verknappt, überhitzt – beschleunigt sich zu einer Bedrohung für unser aller Dasein. An sechs Filmabenden wird ein ungetrübter Fokus auf sechs unterschiedliche Aggregatzustände des Überlebensmittels Wasser eingenommen. Es werden Spielfilme und Dokumentarfilme gezeigt, die sich mit dem Umgang von Mensch und Natur mit dem existentiellen Grundstoff Wasser auseinandersetzen. Gerade erleben wir die Extreme von Feuer und Wasser, nur durch einige Breitengrade getrennt, diese mahnenden Wegweiser weisen in eine allzu nahe Gegenwart.

Unter den Filmen befinden sich vier Produktionen aus dem Jahr 2022, von denen einige ihr Kinodebüt erstmals in Hamburg haben werden. Der Eröffnungsfilm am Donnerstag, 24. August, startet mit dem Spielfilm „Beast of the Southern Wild“ (der sowohl in Cannes als auch auf dem Sundance-Festival Hauptpreise gewann). Ein Film über die Flut in Louisiana, der uns aus den Augen einer Sechsjährigen die Bedrohung ihrer Lebenswelt zeigt.

In der Dystopie „Memory of Water“ am Freitag, 25. August, wird frisches Wasser in einer Welt der Zukunft zum Privileg einiger weniger. Die Tochter eines Teemeisters findet sich in der gefährlichen Verantwortung wieder, eine verborgene Quelle zu bewachen, die Leben retten – oder Menschen zum Töten provozieren kann. Im Dokumentarfilm „Tara“ (Samstag, 26. August) hat der Fluss des Glücks für die Menschen in der italienischen Stadt Taranto für ihre Lebensqualität eine hohe Bedeutung, die durch die ökologische und wirtschaftliche Ausbeutung vom anliegenden Stahlwerk immer mehr eingeschränkt wird.

Das Wasser nicht nur überlebensnotwendig ist, sondern auch unheilbringend sein kann, wird im Spielfilm „Styx“ am Donnerstag, 31. August, thematisiert, indem ein Frachter mit Flüchtlingen in Seenot geraten ist.

Die Insel Sable Island im Atlantischen Ozean wird nur von einer Frau bewohnt, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den angespülten Plastikmüll zu sammeln und zu archivieren und uns aus dieser Perspektive heraus ihre globalen Zusammenhänge faszinierend und ernüchternd zugleich im Dokumentarfilm „Geographies of Solitude“ (Freitag, 1. September) erzählt.
Den Abschluss des Open-Air-Filmprogramms macht am Samstag, 2. September, der türkische Spielfilm „Burning Days“, in dem es den Staatsanwalt Emre in eine türkische Provinz, von Dürre geplagt, verschlägt, wo ihm misstrauische Bewohner und Korruption begegnen. Eine Melange aus Thriller und Gesellschaftskritik um die Ressource Grundwasser.

Eintritt frei, Beginn 21 Uhr, ab 20 Uhr wird der Rasen geöffnet. Bei Schietwetter wird im Vereinsheim geguckt

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