NEUGRABEN Seit stolzen 46 Jahren sind Polizei und Ortsamt am Neugrabener Markt. Steigende Bevölkerungszahlen in Neugraben-Fischbek, erhöhter Sicherheitsbedarf und moderne Technik sind schon seit Jahren gute Argumente für einen Neubau von Polizeikommissariat 47 (PK 47) und Verwaltungsgebäude von 1976 – doch wann kommt beides?
„Die Planungen verschleppen sich seit Langem und Hinweisen zufolge drohen weitere Verzögerungen“, sagt der CDU-Bezirksabgeordnete André Trepoll und hat deshalb eine Schriftliche Kleine Anfrage gestellt. Ergebnis: Für das PK 47 gilt laut Senat weiterhin Baubeginn November 2023 und Fertigstellung im Mai 2025 – Baukosten rund 26 Millionen Euro. Anders ist es beim neuen Verwaltungsgebäude, da ist der Baustart für Mitte 2025 geplant und die Fertigstellung für Frühjahr 2027 – über die Baukosten schweigt sich der Senat trotz konkreter Trepoll-Anfrage aus.
Ein Bauplatz war schnell gefunden und vor mehr als fünf Jahren wurde von höchster Stelle für eine moderne Polizeiwache geworben. Der Bau auf einer Fläche von 5721 Quadratmetern am Neugrabener Bahnhof/Ecke Süderelbebogen – schräg gegenüber der S-Bahnstation – gemeinsam mit dem Jobcenter Süderelbe hätte eigentlich Ende 2018 starten können – doch errichtet wurde bis heute kein einziger Stein.
Der Verwaltungs-Neubau soll in die Neugrabener Fußgängerzone integriert werden, in Ost-Richtung rechts ans Süderelbe Einkaufszentrum (SEZ) anschließen und in Richtung B 73 an ein Wohn- und Geschäftsgebäude. Der großflächige Eingangsbereiche befindet sich über Eck an der Stirnseite des Gebäudes. Da drumherum Fußgängerzone ist, wird es begrünte Dach-Terrassen geben, die auch als Pausen- und Aufenthaltsorte für die Arbeitenden genutzt werden.
„Wieder einmal werden Hamburgs Randgebiete benachteiligt; dabei hat der Senat versprochen, die ganze Stadt im Blick zu haben“, beschwert sich Trepoll und fordert: „Die Bürgerinnen und Bürger im Hamburger Süden brauchen für das Hier und Jetzt konkrete Maßnahmen, die ihren Stadtteil sicherer machen. Moderne Arbeitsbedingungen sind für unsere Polizeibeamten unerlässlich. Es kann nicht sein, dass die Beamten ihrer Arbeit in der so dringend benötigten Polizeiwache frühestens acht Jahre nach ersten Ankündigungen aufnehmen können. Schließlich erhöht die steigende Bevölkerungszahl in Neugraben-Fischbek auch die tägliche Nachfrage nach Sicherheit vor Ort. Und dazu ist es unerlässlich, dass es ein Kommissariat ums Eck gibt.“
Unabhängig aller Verzögerungen freuen sich sowohl Lokalpolitik wie auch die rund 150 Ordnungshütenden vom PK 47 auf die neue Polizeiwache. Was mit dem alten PK passiert, bleibt allerdings offen: Der Mietvertrag läuft zum 31. Dezember 2024 aus.

Freuen sich, wenn im Bereich hinter ihnen hier bald das neue PK 47 steht: CDU-Politiker André Trepoll (l.) und – stellvertretend für Revierleiter Uwe Rehmke – Polizist Carsten-Oliver Nitt
Foto: Wittenburg