19. August 2023
Elbe Wochenblatt Süderelbe

Meilenstein in der Nacht erreicht

Mammut-Bauwerk für den Schwerlastverkehr

Mit dem 600-Tonnen-Raupenkran wurde der 621-Tonnen-Brückenüberbau erfolgreich eingesetzt Foto: HPA / Andreas Schmidt-Wiethoff

FINKENWERDER Seit längerer Zeit werden Verkehrsteilnehmende im Bereich der Großbaustelle an den Finkenwerder Brücken in Waltershof auf eine Geduldsprobe gestellt. Während die meisten den Schlaftrunk gerade zubereiteten oder bereits ahnungslos schliefen, wurde am vergangenen Samstagabend durch die Hamburg Port Authority (HPA) ein wichtiger Meilenstein beim Neubau der Finkenwerder Brücken in der Nacht erreicht.

Gegen 23.35 Uhr wurde der südliche Überbau der Finkenwerder Brücke erfolgreich mittels eines großen 600-Tonnen-Raupenkrans eingeschoben. Mit einer Länge von rund 60 Metern, einer Breite von 18 Metern und einem Einschubgewicht von 621 Tonnen überführt die neue Stabbogenbrücke zukünftig drei Fahrspuren der Finkenwerder Straße über die elektrifizierten Gleise der Hafenbahn.

Laut HPA wurde der Brücken-Neubau erforderlich, da sich die alte Finkenwerder Brücke unter anderem durch die Beschädigung des Betons durch eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion (umgangssprachlich auch „Betonkrebs“ genannt) in einem sehr schlechten baulichen Zustand befand. „Der Einschub wurde im Vorfeld von allen Projektbeteiligten sehr gut vorbereitet und geplant und dauerte insgesamt 17 Stunden“, sagt Tomas Buhr, Leiter Bedarfsträger bei der HPA: „Vor dem eigentlichen Brückeneinschub wurde der Kran innerhalb von 57 Stunden aufgebaut. Die Anlieferung von Kranauslegern, Ballastmaterial und Krananbauteilen erfolgte in insgesamt 40 Transporten.“

Und was bedeutet der erreichte Meilenstein auf dem Weg zur neuen Überführung für die Vekehrsteilnehmenden? „Das Projekt liegt im Zeitplan. Mit dem Ersatzbauwerk wird die Leistungsfähigkeit der Finkenwerder Straße ohne Einschränkungen wieder hergestellt. Wir erfüllen dabei die neusten Anforderungen aller Verkehre, auch für den Schwerlastverkehr“, teilt HPA-Geschäftsführer Jens Meier auf Anfrage mit. Nach Ausführung des Straßenbaus ist die Verkehrsfreigabe des neu errichteten Bauwerks für Ende 2023 vorgesehen. Im Anschluss erfolgt der Rückbau des alten nördlichen Brückenbauwerks und dessen Neubau.

Auch interessant