FISCHBEK Umfangreiche Rodungsarbeiten im Neubaugebiet Fischbeker Heidbrook sind den Anwohnenden unangenehm aufgefallen: Mitte Februar sind auf einem Wall an der Grenze zu Neu Wulmstorf und dem Landkreis Harburg zwischen Heideblütenweg und Wildbirnenhof auf rund 180 Metern Rodungsarbeiten durchgeführt worden.
„Nach unserer Schätzung sind zirka 500 Bäume gefällt worden“, beklagen die Nachbarn Jan Butke und Harald Hantke. Beiden ist die Notwendigkeit der Maßnahme nicht klar und sie haben bei den direkt Anwohnenden rund 30 Unterschriften gesammelt und sie kürzlich zusammenRevir mit einigen Fragen ans Bezirksamt Harburg geschickt. Bisher warten alle vergebens auf Antwort, sagen die Familienväter Butke und Hantke enttäuscht.
Auf die drängende Frage nach der Notwendigkeit der Maßnahme sagt Dennis Imhäuser, Pressesprecher vom Harburger Bezirksamt: „Es ist ersichtlich, dass der Bestand nie gepflegt worden ist und auch aufgrund der unklaren Bodenverhältnisse durch forstwirtschaftliche Maßnahmen nicht mehr zu stabilisieren war. Ziel der zuständigen Revierförsterei Eißendorf ist es, einen sogenannten Niederwald zu entwickeln. Dafür war es erforderlich die Bäume ,auf den Stock zu setzen‘. Die Bäume und Sträucher sollen nun aus den noch bestehenden Stümpfen wieder ausschlagen.“
Müssen Anwohnende weitere Rodungen befürchten? Wie geht es weiter? „Es sind keine weiteren Kahlhiebe in den Waldflächen beim Fischbeker Heidbrook geplant. Im weiteren Verlauf wird es aber erforderlich sein, die Flächen zumindest soweit zu erschließen, dass die Verkehrssicherheit an den Waldrändern zu Straßen und Grundstücken hergestellt werden kann. Mit Ausnahme von Maßnahmen zur Gefahrenabwehr, werden weitere Maßnahmen in den Waldflächen mit Rücksicht auf die heimische Tierwelt frühestens ab Oktober dieses Jahres erfolgen“, sagt Imhäuser.
Ziemlichen Unmut hat bei den Anwohnenden um Risiko-Controller Butke und Pädagogik-Wissenschaftler Hantke auch ein Infoschreiben vom Bezirksamt Harburg ausgelöst, weil es erst eine Woche vor Beginn der Rodungs-Arbeiten in den Briefkästen war. Des weiteren stört einige Anwohnende, dass im Bereich Fischbeker Heidbrook, der als „naturverbundenes wohnen“ deklariert ist, alle Grundstückbesitzenden, die Baumfällungen vornehmen, auch Neuanpflanzungen tätigen müssen. „Für einige scheint es, als ob hier mit zweierlei Maß gemessen wird“, meint Jan Bukte. Am Fischbeker Heidbrook wünscht man sich, in Zukunft transparenter bei Rodungsmaßnahmen vorzugehen und die Anwohnenden mit einzubinden.