19. August 2023
Elbe Wochenblatt Süderelbe

Der Hochwasser-Gefahr Paroli bieten

Neues Schöpfwerk zwischen Alter Süderelbe und Elbe-Zufluss wird gebaut

Grünen-Bezirksabgeordnete Corine Veithen am Strochennest-Siel – im Hintergrund die Pipeline-Anlage Foto: Wittenburg

FINKENWERDER Viele fahren täglich daran vorbei, aber wohl nur wenige wissen, wie wichtig dieser Kontenpunkt fürs Wasserleben ist: An der Kreuzung Aue-Hauptdeich und An der Alten Süderelbe in Richtung Finkenwerder fällt nur eine Pipeline auf, die über der Straße verläuft.

Dahinter verbirgt sich eine wichtige Schleusenfunktion, die den Wasserstand der Alten Süderelbe (Richtung Altes Land) und den Zu- oder Abfluss der Elbe bei Bedarf regulieren kann. Um Starkregen und drohendem Binnenhochwasser Paroli zu bieten, wird hier ein neues Schöpfwerk gebaut.

Die Bedrohung durch Hochwasser der Elbe ist für alle in Süderelbe allgegenwärtig, mit immer höheren Fluten als Folge des Klimawandels und der Elbvertiefung. „Ich begrüße sehr, dass der Senat zu der Einsicht kommt, dass aus Sicht des vorsorgenden Hochwasserschutzes der Bau eines Schöpfwerkes am Storchennest befürwortet wird“, sagt Corine Veithen, Bezirksabgeordnete der Grünen-Fraktion Harburg, und die studierte Biologin erklärt: „Der gesamte Raum Süderelbe, von Neu Wulmstorf bis Heimfeld entwässert über das Schöpfwerk Hohenwisch in die Alte Süderelbe – die entwässert in die Elbe, aber nur bei Ebbe. Bei Flut ist das Siel am Storchennest geschlossen. Hier brauchen wir dringend ein Schöpfwerk, dass jederzeit aktiv das Wasser in die Elbe pumpen kann, um Überschwemmungen im Raum Süderelbe zu verhindern.“

Der ursprüngliche Plan der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirschaft (Bukea) von 2004 zum Bau eines Schöpfwerks am Storchennest-Siel war damals zur Erhöhung des Wasserstands vorgesehen. Der ist längst überholt; die Bukea hat mit der Neuplanung eines Schöpfwerks am Storchennest begonnen. Bis zum ersten Halbjahr 2024 soll eine Planung und Kostenschätzung erfolgen. Bei aller Freude darüber, wertet Veithen dies als Teil-Erfolg, denn grünes Licht zum Bau eines neuen Este-Sperrwerkes gab es von Amtsseiten bisher noch nicht: „Die Gefahr von Binnenhochwasser durch Starkregen sind eine reale Gefahr. Darum ist der Bau von Schöpfwerken an der Alten Süderelbe zur Entwässerung in das Köhlfleet und an der Estemündung in das Mühlenberger Loch unbedingt erforderlich“, sagt Corine Veithen.

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