HARBURG Seit 1927 gibt es das Warenhaus inmitten der City. Im April wurde wegen verändertem Kaufverhalten bundesweit die Schließung einiger Filialen von „Galeria Karstadt Kaufhof“ angekündigt. Betroffen ist zum 30. Juni auch die Harburger Niederlassung und seither haben Betriebsrat und die verbliebenen rund 70 Mitarbeitende Unterschriften von Bürger/-innen für den Erhalt des Hauses gesammelt – exakt 7359 in den vergangenen zehn Wochen.
„Die offizielle Übergabe der Unterschriftensammlung zur Rettung von Galeria-Karstadt-Kaufhof in Harburg ist unser letzter Versuch“, sagte Marcus Junker, Vorsitzender des Betriebsrats, bei der Übergabe an Bezirks-amtsleiterin Sophie Fredenhagen (SPD) im großen Saal vom Harburger Rathaus. Gesprochen hatten beide bei der Kundgebung zum Tag der Arbeit – am 1. Mai vorm Rathaus – Unterstützung war für die Bezirksamtsleiterin sofort eine klare Sache.
„Beeindruckend“ findet Fredenhagen nun das Ergebnis der Unterschriften-Aktion und sagt: „Das ist Bürgerbeteilung, und die habe ich auch in den Bürgersprechstunden so erfahren. Es gibt viele Ideen und das Bezirksamt kann symbiotisch als Moderator Ideen und Vorschläge an den Eigentümer vermitteln, der ja nicht vor Ort ist.“ Andererseits will die Bezirksamtschefin auch dafür sorgen, dass der Senat – konkret Finanzsenator Andres Dressel und Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard – die Unterschriften zu sehen bekommt.
Zudem will man beim Bezirksamt Kontakt zu denen suchen, die diesen Weg bereits gegangen sind. Der Austausch ist Fredenhagen wichtig. „Jeder sollte an seinem Ort und mit seiner Verantwortung gut umgehen“, sagte Sophie Fredenhagen, die seit 16 Jahren treue Warenhaus-Kundin ist und außer dem vielfältigen Warenangebot auch die fachliche Beratung sehr zu schätzen weiß.