RISSEN Das Jugendzentrum (JUZ) Rissen hat unruhige Zeiten hinter sich. Nach der Eindämmung der Corona-Pandemie nehmen JUZ-Leiterin Maike Clausen und ihre Mitstreiterinnen zu ihrer Freude eine deutliche Nachfrage am offenen Angebot des JUZ wahr.
Träger des JUZ Rissen ist seit Anfang 2019 die Vereinigung Pestalozzi, der nach der umfangreichen Sanierung des – ehemals charakteristischen blauen – Hauses an der Sülldorfer Landstraße im Februar 2020 im inzwischen gelben Haus seine Arbeit aufnehmen wollte – bevor die Pandemie ihn nach nur wenigen Wochen wieder ausbremste. Die Corona-Zeit sei anfangs von der schulischen Online-Betreuung der Kinder und Jugendlichen geprägt gewesen, erinnert sich Maike Clausen. „Der Bedarf an Lernunterstützung war wahnsinnig hoch”, sagt die JUZ-Leiterin – auch da der überwiegende Teil der Kinder und Jugendlichen aus den Wohnunterkünften für Geflüchtete an der Suurheid und im Sieversstücken komme. Sprachprobleme und fehlendes WLAN sowie ein Mangel an Endgeräten hätten das Home-schooling für diese Schüler stark erschwert.
Programm an fünf Tagen in der Woche
Auch das gesamte Personal – neben Maike Clausen noch Thule Möller und Ahmid Kamjo in der Leitung sowie die Honorarkräfte Bassem Henchiri, Julius von Schubert und Jaqueline Harrison – konnte gehalten werden. Erst im Frühsommer 2022 konnte das JUZ Rissen langsam in den Normalbetrieb übergehen.
Fünf Tage die Woche gibt es hier von 14.30 bis 19 Uhr ein offenes, in der Regel kostenloses Angebot für Kinder und Jugendliche von acht bis 18 Jahren, dazu kommt ein Ferienprogramm mit Ausflügen, Kinonachmittagen und Party. Das ganze Haus kann genutzt werden für Kickern, Billard, Tischtennis, Darts oder auch nur zum Abhängen, Spiele oder Nintendo spielen und Musikhören in der Sofaecke. In der Küche wird zusammen gekocht, im Obergeschoss gibt es Computerplätze und einen Hausaufgabenraum.
„Einige kommen nur für die Lernunterstützung”, erklärt Maike Clausen. „Wir haben Kollegen, die Dari, Farsi, Arabisch und Französisch sprechen. Es ist gut und wichtig, hier jemanden zu haben, der die Muttersprache der Kinder beherrscht.” Freitags kommt Eike Ernst, der mit den Jugendlichen Musik macht, wofür eigens Instrumente angeschafft wurden.
Ab April ist eine Lesepatenschaft mit der Stadtteilschule Rissen geplant. Auf dem Außengelände, das noch verschönert werden soll, stehen ein Basketballkorb, eine Fußballwiese und ein Beachvolleyballfeld zur Verfügung. Das kleine blaue Nachbarhaus – ehemals Werkstatt – soll abgerissen werden, hier sollen barrierefreie Toiletten gebaut werden. Etwa 27 Stammbesucher hat das Jugendzentrum aktuell. Neben den Bewohnern von Suurheid und Sieversstücken wachse der Kreis nun auch um andere Jugendliche aus der Umgebung, so Maike Clausen. „Durch Mundpropaganda mischt es sich jetzt mehr, einige bringen Freunde aus der Schule mit.”
Kontakt
Jugendzentrum
Rissen, Sülldorfer Landstraße 333
T 740 234 20
Mobil:
0171 / 749 80 50
https://vereinigung-pestalozzi.de/jugend
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