10. Februar 2023
Elbe Wochenblatt Elbvororte

Noch ein Umzug in ein Provisorium?

OSDORF Die Aufregung der Eltern über die Schließung der Kita der Kirchengemeinde St. Simeon ist noch größer geworden. Denn nachdem die Gemeinde Räume und Garten zum Juli 2023 gekündigt hatte, will das Evangelische Kita-Werk Hamburg/Schleswig-Holstein jetzt die Abwicklung der Kinderkrippe wohl schon auf März vorziehen – aus wirtschaftlichen Gründen.

JÖRG MARWEDEL

Die Zwei- bis Sechsjährigen sollen für mehr als drei Monate in einem Bewegungsraum der Schule Windmühlenweg untergebracht werden. „Ein Alptraum“, sagt Elternsprecherin Sabine Kühn. Dann müssten die meisten der fast 25 Kinder innerhalb weniger Monate dreimal ihr Umfeld wechseln.

Noch gibt es eine kleine Hoffnung. Die Sozialbehörde kann zwar „grundsätzlich“ nichts gegen die „Entscheidung der Träger“ über derartige „Umstrukturierungen“ unternehmen, teilt das Amt mit. Sie kann den Umzug nur untersagen, wenn die räumlichen Voraussetzungen nicht gegeben sind – wenn zum Beispiel zu wenig Platz vorhanden ist.

Und das ist nach Meinung von Kühn der Fall, weil in diesem Raum noch Platz für die Garderobe der Mitarbeiter und Kinder sein müsste. Diese Prüfung findet derzeit statt. Ein Termin vor Ort „soll zeitnah stattfinden“, erklärt die Verwaltung. Nach dieser Entscheidung will das Kita-Werk einen Elternabend veranstalten.

Der dreimalige Wechsel innerhalb weniger Monate sei „für alle Betroffenen eine Herausforderung“. In solchen Fällen helfe es, „wenn die Kinder die neuen Räumlichkeiten bereits im Vorfeld des Umzugs durch Ausflüge und Besuche kennenlernen“, empfiehlt die Behörde.

Ein schwacher Trost für das Ende einer Einrichtung in Osdorf, die seit 20 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Kinderbetreuung in diesem Stadtteil leistete.

Auch interessant