15. Juli 2023
Osdorf

Gegen Einsamkeit und Armut im Alter

EU-gefördertes Projekt in Osdorf gestartet

Altern

Silke Schaffer (l.) und Stefanie Janssen, Projektteam „Mittel und Wege – Perspektiven 60+ in Osdorf Foto: Mauricio Bustamante

OSDORF Kirche und Diakonie starten ein innovatives Projekt für die Generation 60+ . Das EU-geförderte Projekt „Mittel und Wege – Perspektiven 60+ in Osdorf“ bereitet auf die Zeit nach dem Renteneintritt vor.

In den kommenden Jahren werden so viele Menschen in Deutschland in Rente gehen wie kaum jemals zuvor. Die Babyboomer/-innen steigen aus dem Berufsleben aus. Die Lebensphase ab 60 ist geprägt von Umbrüchen, Neuorientierung und Sinnsuche.

Das neue Projekt „Mittel und Wege – Perspektiven 60+ in Osdorf“ will Menschen in dieser Lebenssituation mit Beratung, Workshops und Begegnungsangeboten unterstützend zur Seite stehen. Die Beratungsthemen sind dabei so vielfältig wie das Leben. Ziele des Projektes sind die Prävention von Einsamkeit und Armut im Alter sowie die Förderung von Nachbarschaftsnetzen, Teilhabe und Engagement.

„Mittel und Wege – Perspektiven 60+ in Osdorf“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Diakonie Hamburg und der Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Simeon Alt-Osdorf.

Katrin Kell, Fachbereichsleitung Pflege und Senioren, Diakonie Hamburg, zum Projektstart: „Wir freuen uns sehr, dass wir durch das EU-geförderte Projekt Erfahrungen sammeln können, die insbesondere in Hinblick auf die demografischen Entwicklungen von großer Relevanz sind. Wir gehen davon aus, dass wir die erprobten „Mittel und Wege“ in Bezug auf die Beratung von Menschen kurz vor bzw. nach dem Renteneintritt nach Abschluss des Projektes für ganz Hamburg nutzen können.“

Anlaufstelle vor Ort

Das Team von „Mittel und Wege“ in Hamburg-Osdorf sind Stefanie Janssen und Silke Schaffer. „Die Zeit vor der Rente bietet eine Chance, sich auf die nachberufliche Lebensphase vorzubereiten und die Weichen zu stellen für ein gutes, eingebundenes Älterwerden. Dabei sind die Fragestellungen unterschiedlich: Komme ich zukünftig mit dem Geld klar? Muss oder will ich noch arbeiten? Womit und mit wem möchte ich meine freie Zeit verbringen? Wer hilft mir bei der Pflege der alten Eltern? Für diese Fragen wollen wir eine erste Anlaufstelle sein für alle Osdorferinnen und Osdorfer über 60“, so Stefanie Janssen von der Diakonie Hamburg.

„Wir wollen die Menschen zusammenbringen, denen es ähnlich geht. Wir schaffen Räume für Begegnung mit und ohne Themen. Genauso wichtig wie die Vernetzung der Menschen 60+ ist die Vernetzung der Akteure untereinander“, sagt Silke Schaffer, Kirchengemeinde St. Simeon.Durch Netzwerkarbeit und Kooperationen, wie z.B. mit dem Bezirk Altona und dem Jobcenter Hamburg, soll die Verbesserung der Angebotspalette für Menschen 60+ im Quartier in Osdorf erreicht werden.

Das Projekt wird durch das Bundesfamilienministerium und durch die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Es läuft bis Ende September 2027 und wird über die gesamte Laufzeit mit einer Summe von bis zu 525.000 Euro gefördert.

Offene Beratungszeiten

Offene Beratungszeiten für Interessierte über 60 an zwei Standorten in Osdorf: Findbüro im Gemeindehaus, St. Simeon, Dörpfeldstraße 58 Di, 11–13 Uhr, Mi, 14–16 Uhr, Gemeindehaus Maria Magdalena, Achtern Born 127d Schwerpunkt allgemeine Sozialberatung, Mo, 10–12 Uhr Do, 10–11-30 Uhr

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