29. Juni 2023
Eidelstedt

Das sind die Super-Schülersanis

In Eidelstedt wurden Hamburgs beste erste-Hilfe-Schulteams gesucht

Auch dieser Schüler mit einer blutenden Kopfwunde musste von den Schülersaniteams optimal versorgt werden.

EIDELSTEDT Was passiert eigentlich mit Ihrem Kind, wenn ihm in der Schule etwas passiert? Ein Insektenstich. Ein Sturz auf der Treppe.

Oder eine heftige Beule nach einer Rangelei. Sie müssen jetzt nicht gleich in Panik geraten – denn kompetente Erste Hilfe ist an sehr vielen Hamburger Schulen direkt vor Ort. Und zwar von bestens ausgebildeten Schüler-Sanitätern.
Das jedenfalls ist die wichtigste Erkenntnis nach dem 14. Wettbewerb Hamburger Schulsanitätsdienste (SSD), der in diesem Jahr im Gymnasium Dörpsweg in Eidelstedt ausgerichtet wurde. Den jungen Sanitätern wurde dabei wirklich jede Menge an Können und starken Nerven abverlangt. 140 Schüler von insgesamt 22 Hamburger Schulen gingen an den Start, jeweils mit Teams von fünf oder sechs Sanis. Bewältigt werden mussten jeweils 13 heikle Unfallszenarien, bei denen die „Verletzten“ – teils täuschend echt als Verunglückte geschminkte Schüler – unter einer strikten Zeitvorgabe möglichst optimal versorgt werden mussten.

Die zu behandelten Verletzungen sind tatsächlich so an Hamburger Schulen passiert, darunter Verbrühungen, Gehirnerschütterungen, blutende Wunden und Wespenstiche. Beurteilt wurden die Leistungen der angetretenen Schüler-Sanis jeweils von fachkundigen Juroren aus Hilfsorganisationen, die ihren jungen Kollegen nach ihrem Einsatz an den „Unfallstellen“ prompt professionelle Rückmeldungen und Tipps gaben. Und die Schüler-Teams schlugen sich insgesamt bravourös, glänzten mit schnellem und fast immer richtigem Eingreifen. Entsprechendes Lob gab es von kompetenter Stelle. „Ich bin wirklich außerordentlich beeindruckt, wie konzentriert und engagiert die Schüler uns zeigen, was sie können. Hilfsbereitschaft und Mitgefühl sind hohe Werte in unserer Gesellschaft“, lobte Silke Bluhm vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung die jungen Ersthelfer.

Immerhin an 86 Hamburger Schulen gibt es Schüler-Sanitätsdienste, die die dortige professionelle Erste Hilfe bei Unfällen auf dem Pausenhof, auf Sport- und Schulfesten ergänzen – aber natürlich nicht ersetzen.

And the winner is – bei den Stadtteilschulen die Gyula-Trebitsch-Stadtteilschule aus Tonndorf, deren Team immerhin 300 Euro als Siegprämie mitnehmen konnte.
Platz 2 (200 Euro) ging in dieser Kategorie an die Geschwister-Scholl-Stadtteilschule aus Osdorf, Rang drei (100 Euro) an die Stadtteilschule Meiendorf. Bei den Gymnasien triumphierte das Carl von Ossietzky-Gymnasium aus Poppenbüttel vor dem Gymnasium Oberalster und dem Gymnasium Grootmoor in Bramfeld – auch da gab es natürlich jeweils 300, 200 und 100 Euro Preisgeld.

Übrigens: Wie sinnvoll der Schülersanitätsdienst tatsächlich ist, belegt eine einzige Zahl: 21.000 Unfälle wurden allein 2022 aus Hamburger Schulen gemeldet.

Das Schlusswort an alle Teilnehmer dieser sinnvollen und zielführenden Veranstaltung kam von Fred Babel von der Unfallkasse Nord, dem Mitorganisator: „Empathie und Fürsorge für eure Mitmenschen, das lernt ihr hier. Das hält unsere Gesellschaft zusammen.“

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