HAMBURG-WEST Bei manchen Fragen der drei Reporterinnen Clara, Frida und Lotte (alle neun Jahre alt) geraten selbst die Profi-Handballer vom HSV Hamburg ins Schwitzen – und das, obwohl sie doch gerade erst vom Training kommen.
Dani Baijens, HSV-Neuzugang und niederländischer Nationalspieler, hat tatsächlich „ein bisschen Angst vor dem Ball“, wie er zugeben muss. Im Tor stehen wie der Mannschaftskollege Jens Vortmann? Nein, das sei nichts für ihn. „Die werfen alle so hart!“, sagt der 24-Jährige und muss lachen.
Während ihrer Märzferien hat sich eine Gruppe von Dritt- und Viertklässlern der Grundschule Windmühlenweg intensiv mit Themen wie Kameraführung, Tontechnik und Lichtsetzung beschäftigt. Höhepunkt des viertägigen Projekts, das von der Initiative „SportXperten“ organisiert und geleitet wurde, war ein Interview mit den beiden Handballern Jens Vortmann und Dani Baijens im Presseraum neben der HSV-Trainingshalle im Altonaer Volkspark. Daraus ist nun ein rund zehn-minütiger Film geworden, der kürzlich in der Schulaula vor 150 Mitschülern gezeigt wurde. Inzwischen kann man den Beitrag auch im Internet finden (www.sportxperten.de). Insgesamt neun Kinder haben sich an dem Projekt beteiligt.
„Zu Anfang wussten wir noch nicht viel über Handball, aber wir haben im Internet recherchiert und uns Fragen überlegt“, berichten Frida und Lotte. Von Torwart Jens Vortmann wollten sie wissen, ob er den Ball lieber im Gesicht oder im Tor habe (Antwort nach einigem Nachdenken: „Im Spiel im Gesicht, im Training lieber im Tor“) und vom Rückraumspieler Dani Baijens, ob er als Rechtshänder auch mit links werfen könne (Antwort: „Ich trainiere darauf hin, dass ich es irgendwann schaffe!“). Und von beiden, was für sie das Wichtigste am Handballsport sei („Die Gemeinschaft!“).
Waren die Mädchen aufgeregt vor ihrem Interview? „Auf dem Weg zur Trainingshalle ja, aber als wir dort zusammensaßen, waren wir auf einmal gar nicht mehr nervös“, erzählt Lotte. Die Initiative SportXperten hat sich 2010 anlässlich eines Förderangebots der Landesmedienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein gegründet. Knapp zehn Projekte werden pro Jahr durchgeführt. „Medienkompetenz ist wichtig, weil Kinder auch schon im Grundschulalter Smartphones haben und den richtigen Umgang mit Internet und sozialen Medien lernen müssen“, sagt Projektleiter Christof Rupprecht.