HAMBURG-WEST An diesem Donnerstag beginnen die Hamburger Schulferien – und auch die Temperaturen sollen (laut Vorhersage) wieder in sommerliche Bereiche klettern. Viele Familien, die nicht verreisen wollen oder können, suchen jetzt Abkühlung im Freibad.
Doch wer nicht aufpasst, steht unter Umständen vor verschlossenen Türen: Das Sommerfreibad Osdorfer Born etwa bleibt nach wie vor montags und dienstags geschlossen. Auch bei den meisten anderen Bädern gibt es jeweils zwei Schließtage pro Woche. Durchgehend geöffnet sind lediglich einige Kombibä-der und das Kaifu-Freibad in Eimsbüttel, das im Sommer hamburgweit regelmäßig die meisten Besucher anzieht.
Warum ist das so? Nach Auskunft des Betreibers Bäderland ist die Personaldecke, die im Laufe der Corona-Pandemie immer dünner geworden war, inzwischen wieder auf Normalniveau. „Allerdings haben wir noch immer einen ungewöhnlich hohen Krankenstand – wie in anderen Branchen auch“, sagt Unternehmenssprecher Michael Dietel. „Dieser lässt sich jetzt in der Sommersaison, in der wir zusätzlich Sommerstandorte betreiben, nicht komplett durch externe Dienstleister ausgleichen.“ Als Ausweichbäder für den Osdorfer Born empfiehlt Bäderland Standorte mit anderen Schließ-tagen, etwa Marienhöhe (Sülldorf/Rissen). Generell habe man nach wie vor das Ziel der Ruhetagsreduktion im Blick. Dies gelte jedoch zunächst für die Kombibäder, die auch bei Regen und Gewitter nutzbar seien.
Zum Thema Öffnungszeiten hatte die SPD Altona erst im letzten Herbst ein verbessertes Konzept gefordert. „Ich würde mir wünschen, dass das Bad in den Ferien täglich geöffnet ist – und zwar ab 8 Uhr“, sagt Oliver Schmidt, SPD-Abgeordneter aus Osdorf. Das idyllisch in der Feldmark gelegene Schwimmbad stelle für viele Menschen, denen es finanziell nicht oder nur schwer möglich sei, in den Urlaub zu fahren, eine niedrigschwellige Möglichkeit dar, den Sommer draußen zu erleben. „Durch eine vorausschauende Planung sollte das Personalproblem in den Griff zu kriegen sein“, so Schmidt.
Laut Bäderland veranstaltet das Unternehmen wöchentlich Recruiting-Termine mit jeweils zehn bis 15 Kandidaten. In der Regel seien davon 15 bis 20 Prozent tatsächlich als Rettungsschwimmer einsetzbar. Interessierte könnten sowohl in Teilzeit, Vollzeit oder als Minijobber arbeiten. „Wir bieten jeder qualifizierten Person über 18 Jahren einen Vertrag an“, sagt Dietel.