OTTENSEN/ST. PAULI Mit einem Deja-vu der krachend-ernüchternden Art endete das große Pokalabenteuer für die Regionalliga-Fußballer von Teutonia 05 Ottensen. Denn genau wie schon vor einem Jahr wurde das Spitzen-Team aus der vierten Liga von einer Bundesliga-Toptruppe – in diesem Fall Bayer Leverkusen – in Runde eins des DFB-Pokals fast schon brutal aus allen Pokal-Träumen geschossen.
0:8 hieß es am Ende vor gut 11.000 Zuschauern im St. Pauli-Stadion am Millerntor gegen das mit Superstars gespickte Team aus der Pillen-Metropole am Rhein. Mit dem gleichen Ergebnis wurden die Teutonen schon vor einem Jahr bei RB Leipzig aus dem Pokal gekantet. Dabei war die Mannschaft des neuen österreichischen Teutonen-Trainers Dominik Glawogger mit breiter Brust gegen Bayer ans Werk gegangen. Kapitän Marcus Coffie: „Wir gehen mit dem Gefühl da rein, etwas holen zu wollen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, wir kommen nur hierher, um das Spiel zu genießen.“ In der ersten Halbzeit schlugen sich die Teutonen anfangs zwar wacker, hatten sogar gute Szenen, aber bereits in Minute 16 fiel das 0:1 durch Leverkusens Abwehr-Hünen Edmond Tapsoba. Boniface und Wirtz schraubten das Ergebnis für die Gäste vor der Pause noch auf 3:0. In Hälfte zwei wurde der Klassen-Unterschied dann immer augenfälliger. Hlozek (2), Adli, Frimpong und Hofmann netzten schließlich noch für Leverkusen ein. Nur mal zur Einordnung: Jeder einzelne dieser Stars hat einen Marktwert, der den gesamten Jahresetat Teutonias mindestens um das zehn- bis – im Fall von Nationalspieler Florian Wirtz – sogar achtzigfache übersteigt.
Entsprechend respektvoll fiel dann auch die Bewertung der Leistung der Gastgeber durch Gästecoach Xabi Alonso aus: „Ich gratuliere Teutonia, die haben das gut gemacht. Gerade in der ersten Halbzeit war es für uns nicht einfach.“ Dominik Glawoggers Antwort an den früheren Weltklasse-Spieler: „Ich finde es beeindruckend, mit welchem Respekt ihr uns gegenübergetreten seid. Es hat große Freude gemacht, sich mit euch zu messen.“
Am Sonnabend geht es für die Teutonen im Regionalliga-Heimspiel (14 Uhr/Stadion Hoheluft) gegen den Mitaufsteiger SV Spelle-Venhaus von den Kräftverhältnissen her deutlich fairer weiter.