4. Februar 2023
Bahrenfeld

110 neue Wohnungen im Innenhof?

Bezirksamt ebnet Weg für B-Plan Bahrenfeld 68

Zur Altonaer Bezirksversammlung am vergangenen Donnerstag brachte die Ini ein Protestbanner mit, das über die Brüstung der Zuschauertribüne gehängt wurde Fotos: cvs

BAHRENBELD und 13 Jahre ist es inzwischen her, dass die ersten Pläne für eine Bebauung des Innenhofs zwischen Stresemann-, Ruhr-, Leverkusen- und Schützenstraße bekannt wurden.

Nach einem langen, kräftezehrenden und oft auch zermürbenden Tauziehen zwischen der Stadt Hamburg, der Bezirkspolitik, dem
Eigentümer und nicht zuletzt der örtlichen Anwohner-initiative „Bahrio 68“ hat die Bezirksversammlung Altona nun dem Bebauungsplan „Bahrenfeld 68“ mehrheitlich zugestimmt.

Offiziell ist damit der Weg frei neue Wohnungen – 110 dürfen es insgesamt werden, bei einer Geschosshöhe von bis zu fünf Stockwerken. Doch die Initiative gibt noch nicht auf. „Wir werden Klage gegen den B-Plan erheben“, sagt Friedrich Rump, Besitzer von rund zehn Wohnungen in dem Häuserblock und Vater eines Ini-Mitglieds. Es sei „eine Schande“, wie mit den Bewohnern umgegangen werde. „Auch als Wohnungsbesitzer sind wir zu keinem Zeitpunkt in die Planung einbezogen worden.“

Das Areal, um das sich alles dreht, liegt inmitten eines Häuserblocks älterer Bahrenfelder Rotklinkerbauten. Mit rund 7.000 Quadratmetern entspricht die Fläche ziemlich genau der eines Fußballplatzes, wie er etwa in deutschen Bundesligastadien zu finden ist. Ein Teil davon ist mit Garagen bebaut, ein weiterer mit (einstöckigen) Gewerbebauten, im nördlichen Abschnitt gibt es zudem eine Anzahl von Anwohnergärten. Der Besitzer, das Hamburger Immobilienuntermehmen Köhler & von Bargen, möchte vor Ort drei „Gebäuderiegel“ mit jeweils vier Stockwerken plus Staffelgeschoss errichten. Lediglich die Gärten bleiben unangetastet.

Die Kritik der Initiative richtet sich im Wesentlichen gegen den drohenden Verlust von Bäumen und Grünflächen sowie gegen die zu erwartende Verschattung des Innenhofs. Insbesondere mit der Bezirkspolitik hatte sich die Initiative in der Vergangenheit immer wieder heftige Auseinandersetzungen geliefert.

Der Beschluss zum B-Plan „Bahrenfeld 68“ fiel mit den Stimmen von Grünen und CDU. SPD/FDP sowie Linke plus AfD scheiterten mit jeweils eigenen Anträgen, die in beiden Fällen eine Verkleinerung auf dreieinhalb Stockwerke gefordert hatten. Zum Inhalt der Klage, die laut Ini derzeit „geprüft und vorbereitet“ wird, sind noch keine Einzelheiten bekannt. Er halte es allerdings für unwahrscheinlich, dass sich vor Ort in allernächster Zeit etwas tue, sagt Mike Schlink, Sprecher des Bezirksamts Altona. „Bislang ist kein Bauantrag für das besagte Grundstück eingegangen.“

Stichwort Nachverdichtung: Inmitten des Häuserblocks an der Kreuzung Stresemann-/Ruhrstraße sollen bis zu 110 Neubauwohnungen entstehen Foto: cvs

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