24. September 2022
Schwarzenbek

Was passiert bei einem Stromausfall?

Schwarzenbek ist für den Notfall gerüstet

Blackout

Bürgermeister Norbert Lütjens beschäftigt sich intensiv mit Plänen für den Katastrophenschutz, um für Krisenfälle gewappnet zu sein Foto: Huhndorf

SCHWARZENBEK „Wir beschäftigen uns seit einigen Wochen sehr intensiv mit dem Katastrophenschutz und sind vermutlich gut für einen möglichen Stromausfall gewappnet“, betonte Bürgermeister Norbert Lütjens während der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses in Schwarzenbek.

Ein eigenes E-Werk hat die Stadt nicht, sie verfügt jedoch über einen Abwasserbetrieb und ein Wasserwerk. Allerdings muss das Abwasser auf dem Weg von den Haushalten zum Klärwerk über Pumpstationen befördert werden, die Strom benötigen. „Wir haben uns mit der Entsorgung der Abwässer der städtischen Haushalte im Rathaus befasst. Wir können die einzelnen Pumpstationen nacheinander mit unseren beiden Notstromaggregaten betreiben. Die Aggregate werden aktuell überprüft“, so der Bürgermeister weiter.

Vier Tiefbrunnen sorgen für Trinkwasser

Auch die Wasserversorgung sei sichergestellt. Die Stadt betreibt vier Tiefbrunnen, um Trinkwasser zu fördern. Für die Aufbereitung gibt es unter anderem eine Fotovoltaik-Anlage, die den erforderlichen Strom liefert. Zudem überprüft die Stadt die telefonischen Alarmierungsketten bei Notfällen, damit sofort Ansprechpartner bei Problemen zur Verfügung stehen.

Auch die Feuerwehr sei gut für Katastropheneinsätze gerüstet – sei es für Waldbrände angesichts der langen Trockenheitsphasen im Sommer oder das Auspumpen von Kellern. Das betonte der Hauptausschussvorsitzende Nils Hilger (SPD), der viele Jahre stellvertretender Wehrführer war.

Das Szenario eines möglichen großflächigen Stromausfalls (Blackout) ist durch den Krieg in der Ukraine und die ausbleibenden Energielieferungen aus Russland näher gerückt. Deshalb bereiten sich die Kommunen im Kreis auch mit Notfallplänen darauf vor.

Notfallplan für einen möglichen Blackout

Ein flächendeckender Stromausfall gilt als schlimmes Katastrophenszenario. Schon die ersten 24 Stunden ohne Strom bringen das Leben, wie wir es kennen, zum Stillstand, so der Versicherungsverband GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft).

Er warnt davor, dass Deutschland auf ein solches Szenario nicht gut vorbereitet sei. Dies habe eine Befragung mehrerer Krisenmanager und Katastrophenschützer ergeben.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) schätzt die Lage ähnlich ein: „Auch wenn die Versorgungssicherheit sehr hoch ist, ist ein großflächiger und lang andauernder Stromausfall nicht unplausibel.“

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