SCHWARZENBEK Seit 1997 bilden die Büchereien in Geesthacht und Schwarzenbek einen Regionalverbund. Für die Leser bedeutet dies: Mit nur einem Ausweis können sie in beiden Einrichtungen Bücher und Medien ausleihen oder zurückgeben. Nun wollen die Bibliotheken ihre Software wieder trennen.
Für Bürger aus Geesthacht und Schwarzenbek sowie deren Umland, die ohnehin zwischen beiden Städten pendeln, ist das Angebot perfekt: Mit nur einem Bücherei-Ausweis können sie in beiden städtischen Büchereien Bücher, Filme, Spiele oder CDs ausleihen – und auch wieder zurückgeben.
Möglich ist das dank sogenannter digitaler intelligenter Bücherborde, die bei der Renovierung 2020 installiert wurden. Zuvor mussten Leser ihre Bücher am Tresen bei den Mitarbeiterinnen ausleihen, seither funktionieren Ausleihe und Rückgabe automatisiert.
Leser können online auch auf die Kataloge der Büchereien zugreifen, die in vielen Bereichen unterschiedliche Angebote haben – und diese bestellen. Doch diesen Service nutzt von den mehr als 2000 Kunden der Bücherei nach Aussage von Büchereileiterin Patricia Fasheh nur „ein Bruchteil“. Und der ist teuer: Im Gegensatz zum landesweiten Verbund, wo Bestellungen aus anderen Bibliotheken mit einer Gebühr verbunden sind, ist der Service im Verbund von Geesthacht und Schwarzenbek kostenlos.
Als in den 1990er-Jahren die Büchereien landesweit von alten Zettelkästen auf ein EDV-System umgestellt wurden, wollte man Lizenzgebühren sparen: Mehrere Bibliotheken sollten sich eine Lizenz teilen, letztlich schlossen nur Geesthacht und Schwarzenbek einen Vertrag über die gemeinsame Softwarenutzung.
Doch laut Fasheh ist dies jetzt nicht mehr möglich. Der Grund: Das Onlinezugangsgesetz (OZG), das Bund, Länder und Kommunen verpflichtet, ihre Verwaltungsleistungen auch digital anzubieten und an dessen Umsetzung die Verwaltungen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Prioritäten arbeiten. „Mit nur einer gemeinsamen Softwarelizenz ist die Umsetzung nicht möglich“, erläutert Fasheh einen Grund für die Trennung.