4. Februar 2023
Schwarzenbek

Sie helfen, wenn Eltern eine Pause brauchen

Schwarzenbeker Familienpaten suchen engagierte ehrenamtliche Mitstreiter/-Innen

Koordinatorin Nadine Kukat (stehend rechts) mit ihren Familienpatinnen Foto: Jürgensen

SCHWARZENBEK Für Eltern mit kleinen Kindern gibt es im Kreis Herzogtum Lauenburg ein Netz von Hilfsangeboten. Eines davon sind die Familienpaten: 14 Männer und Frauen geben einen Teil ihrer Freizeit, um sich ehrenamtlich um Kinder im Alter von ein bis drei Jahren zu kümmern.

Jede Familienpatin betreut einmal pro Woche ein Kind für zwei bis drei Stunden – das aber oft über Jahre hinweg. „Natürlich gibt es aber auch Urlaubszeiten oder Ausfälle wegen Krankheit“, sagt Nadine Kukat.

Schulung ab 4. März

Sie ist Koordinatorin des Angebots Familienpaten, das an der Evangelischen Familienbildungsstätte (FBS) in Schwarzenbek (Verbrüderungsring 41) angesiedelt ist und über den Kreis Herzogtum Lauenburg durch Mittel der Bundesstiftung Frühe Hilfen und die Elternbeiträge finanziert wird.

Pro Stunde zahlen Eltern fünf Euro. „Auch für Eltern, die dies nicht leisten können, finden wir eine Lösung“, verspricht Kukat. Obwohl im evangelischen Familienzentrum angesiedelt, ist das Angebot offen für Eltern aller Konfessionen und Weltanschauungen. Die Paten erhalten lediglich ein Kilometergeld, arbeiten ansonsten ehrenamtlich. Sie sind jedoch bei ihren Einsätzen versichert und erhalten kostenfrei Schulungen und Weiterbildungen. Der erfolgreiche Abschluss einer Schulung mit 42 Unterrichtseinheiten ist Voraussetzung, um als Familienpate tätig zu werden. Die nächste kreisweite Schulung beginnt am Sonnabend, 4. März: An sechs Sonnabenden werden die künftigen Paten von 10 bis 16 Uhr auf ihre Tätigkeit vorbereitet.

„Der Kursus beginnt in Schwarzenbek, die drei letzten Termine sind dann in Ratzeburg“, so Kukat. Wer Interesse hat, benötigt ein polizeiliches Führungszeugnis und kann sich unter 04151/89 2 42 oder per E-Mail an info@familienpaten-im-herzogtum.de melden.

Bei der Familienbildungsstätte können sich nicht nur interessierte Freiwillige melden, sondern auch Familien, die gerne Hilfe hätten. Klar ist: Putzen und Bügeln gehören nicht zu den Aufgaben einer Familienpatin. Sie schafft jedoch durch die Kinderbetreuung den Eltern Freiräume für genau diese Tätigkeiten. „Keine Mutter legt sich schlafen, wenn wir da sind. Es sei denn, sie hat es wirklich dringend nötig“, sagt Patin Monika Stein. Sie spielt nicht nur mit den Kindern Zuhause oder auf dem Spielplatz, sie begleitet Mutter oder Vater auch zu Arztterminen mit den Kindern. Das dabei auch unterschiedliche Lebens- und Erziehungsstile aufeinander treffen können, ist den Paten klar. Doch im Vorgespräch werden die Eltern befragt, um dann die möglichst passende Patin zu finden.

Eltern, die die Dienste der Paten in Anspruch nehmen, müssen auch keine Sorge haben, dass familiäre Interna verbreitet werden. Für die Paten gibt es eine Verpflichtung zur Verschwiegenheit. „Was in den Familien geschieht, bleibt auch dort“, so Kukat. Allenfalls werden spezielle Probleme, aber auch die schönen Erlebnisse bei den Supervisionen angesprochen, die die FBS alle zwei Monate zur Unterstützung der Paten anbietet.

2022 hatten sich 21 Eltern mit Anfragen an Kukat gewendet, im Januar 2023 waren es schon 7. Die Nachfrage ist groß, so die Koordinatorin, die vor allem in Lauenburg, Büchen und Geesthacht noch nach Frauen und Männern sucht, die Interesse an dieser Aufgabe hätten. Eltern erfahren häufig über Kinderarzt oder Hebamme oder Mund-zu-Mundpropaganda von dem Angebot, zudem wirbt die FWS mit Plakaten in Supermärkten und Apotheken.

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