4. Februar 2023
Schwarzenbek

Schnelle Hilfe am Straßenrand

Reparaturstationen sollen das Fahrradfahren attraktiver machen

Klimaschutzmanagerin Nina Reimers (l.) und Martin Schulte vom Bauamt bei einer der neuen Fahrradreparatur-Stationen Foto: sh

SCHWARZENBEK Wer kennt das nicht? Beim Radfahren fällt plötzlich auf, dass in einem Reifen Luft fehlt oder eine Schraube locker ist. Luftpumpe und Werkzeug aber liegen gerade warm und trocken zu Hause. In Schwarzenbek gibt es schnelle Hilfe, am Bahnhof und vor der Polizeiwache an der Compestraße stehen nun Reparatur-Stationen.

„Wir haben diese Standorte gewählt, weil hier durch die soziale Kontrolle die Wahrscheinlichkeit von Vandalismus gering ist. Die Säulen sollen schließlich lange halten“, sagt Klimaschutzmanagerin Nina Reimers. Die beiden Reparaturstandorte sind Bestandteil eines gesamtheitlichen Konzepts, mit dem Radfahren in Schwarzenbek attraktiver werden soll. Die Kosten in Höhe von etwa 2000 Euro pro Station wurden aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ finanziert, mit dem der Bund Gemeinden und Gemeindeverbände beim Aufbau eines sicheren und attraktiven Radverkehrssystems unterstützen möchte.

Mobilitätskonzept

Die beiden Stationen wurden von Mitarbeitern des Bauhofes Schwarzenbek aufgestellt und können ab sofort genutzt werden, um kleinere Reparaturen oder Wartungsarbeiten am Fahrrad wie auch an Kinderwagen, Rollstühlen und dergleichen eigenständig durchzuführen. Die Servicestationen sind mit einem Werkzeugsatz und einer Luftpumpe für alle üblichen Ventile ausgestattet. Um Vandalismusschäden zu vermeiden, sind sie an Stahlseilen befestigt. Ein QR-Code auf dem Gehäuse führt außerdem zu einer Internetseite mit wichtigen Tipps und Informationen zur schnellen Instandsetzung des Fahrrades.

Die Reparaturstationen sind weitere Bausteine im Mobilitätskonzept der Stadt. Bereits seit einigen Jahren gibt es modernere und vor allem sicherere Fahrradstellplätze am Bahnhof. 100 davon sind überdacht, weitere 20 sind abschließbare Boxen. Diese so genannte Bike-and-ride-Anlage befindet sich auf der Südseite des Bahnhofs in Richtung Innenstadt. „Wir überlegen, ob wir auf der anderen Seite in Richtung Kerntangente eine weitere Bike-and-ride-Anlage einrichten. Überdachte Fahrradstellplätze gibt es dort aber bereits“, sagt Nina Reimers. Auch der Behindertenbeauftragte Klaus Gawlik hat sich in diesem Punkt zu Wort gemeldet. Er wünscht sich eine abschließbare Fahrradbox für größere Räder am Bahnhof. Denn Menschen mit Behinderungen, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, nutzen oft auch dreirädrige Gefährte, um zum Bahnhof zu gelangen.

In Arbeit ist auch ein Radverkehrskonzept für die Stadt. „Wir müssen ermitteln, wo innerörtlich Verbindungen fehlen, wo es Barrieren oder Unebenheiten gibt und an welchen Stellen eventuell auch Fahrradfahrer und Autoverkehr durch Schutzstreifen besser voneinander getrennt werden müssen“, so Reimers. Für das Radwegekonzept sind maximal 40.000 Euro in den Haushalt eingestellt.

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