20. März 2021
Schwarzenbek

Post zieht um, Postbank geht

Angebot von Finanzdienstleitungen lohne sich nicht. Neuer Postshop startet am 13. April

Die Postbankschließt ihre Filiale an der Schmiedestraße/Berliner Straße Mitte April. Die Mitarbeiter bleiben im Unternehmen, was mit der Immobilie geschieht, ist unklar. Die Postbank war dort nur Mieter Foto: Stefan Huhndorf

Die Postbankschließt ihre Filiale an der Schmiedestraße/Berliner Straße Mitte April. Die Mitarbeiter bleiben im Unternehmen, was mit der Immobilie geschieht, ist unklar. Die Postbank war dort nur Mieter Foto: Stefan Huhndorf

SCHWARZENBEK Die gute Nachricht: Schwarzenbek behält eine Postfiliale. Das hat Bürgermeister Norbert Lütjens jetzt verkündet, nachdem seit dem Sommer 2020 die bevorstehende Schließung der Postbank an der Ecke Berliner Straße/Schmiedestraße für erhebliche Unruhe in der Europastadt gesorgt hat.

Aber es bleibt ein mehr als bitterer Beigeschmack. Die Postbank, die bislang die „gelbe Post“ mit beherbergte, zieht sich komplett aus der Stadt zurück. Es wird nach jetzigem Stand künftig weder einen Geldautomaten noch ein Serviceterminal für Überweisungen oder den Ausdruck von Kontoauszügen mehr geben.

Am Dienstag, 13. April, startet der „Postshop Schwarzenbek“ in den ehemaligen Räumen von „Raumdekor Kastorf“ am Ritter-Wulf-Platz 2. Zeitgleich schließt die Postbank an der Berliner Straße/Schmiedestraße. „Am neuen Standort bietet künftig Geschäftsführer Özcan Celik und sein aus insgesamt fünf Mitarbeitern bestehendes Team alles rund um Postdienstleistungen an“, sagt Maike Wintjen, Pressesprecherin der Deutschen Post AG. „Eine Filiale schließen wir grundsätzlich nur dann, wenn sie sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben lässt. Der Aufwand muss in einem ausgewogenen Verhältnis zum Ertrag einer Filiale stehen“, sagt Oliver Rittmaier, Sprecher der Postbank.

Eine Überprüfung der Filiale in Schwarzenbek habe ergeben, dass diese nicht mehr kostendeckend betrieben werden könne. Dabei gehe es nicht nur um die Kundenfrequenz, sondern auch um die Nutzung der einzelnen Dienstleistungen. „Dazu zählt im Bankbereich das wertschaffende Neugeschäft durch Abschlüsse von Finanzprodukten und deren Nutzung. Das war in Schwarzenbek rückläufig“, so Rittmaier. Auch einen Geldautomaten wird die Postbank nicht installieren.

„Für die 3700 Postbankkunden in der Region ist das unbefriedigend. Es ist gut, dass wenigstens die Post erhalten bleibt, aber nicht jeder kann seine Bankgeschäfte über Online-Banking erledigen. Wir sollten dringend auf die Postbank hinwirken, dass es zumindest einen Geldautomaten und ein Serviceterminal in der Stadt gibt“, sagte Heinz-Werner Rose (SPD) während der Sitzung des Hauptausschusses, nachdem Bürgermeister Norbert Lütjens dort die neue Entwicklung skizziert hatte.
„Ich habe bereits mit der Postbank über dieses Problem gesprochen. Aber mir wurde gesagt, dass Geldautomaten immer weniger genutzt werden“, erklärte der Verwaltungschef. Er wolle aber gern noch einmal mit der Postbank sprechen.

Öffnungszeiten: Die neue
Filiale am Ritter-Wulf-Platz 2 hatab Dienstag, 13. April,
von Montag bis Freitag von
9 bis 18 Uhr und am Sonnabend von 9 bis 13 Uhr geöffnet

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