18. Februar 2023
Ratzeburg

E-Akte oder verstaubter Ordner?

Der Kreis Herzogtum Lauenburg sucht Partner für den Fortschritt

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Der Kreis Herzogtum Lauenburg sucht Partner für eine Kooperation im IT-Bereich Foto: Dataport /BGZ

RATZEBURG Im öffentlichem Dienst hat die Digitalisierung mit dem Beginn der Corona-Pandemie 2020 mächtig Fahrt aufgenommen. Zeitgleich wird der Mangel an IT-Experten und hinreichend leistungsfähiger Hard- und Software immer drängender.

Der Kreis Herzogtum Lauenburg steht bislang, wie viele Nachbarkreise, allein. Das könnte sich in Zukunft ändern.

Die Bürger profitieren vom Fortschritt höchst unterschiedlich. Mancherorts konzentriert der sich bislang vor allem auf Online-Terminvergaben und Einführung von elektronischen Akten, auch E-Akte genannt. In manchen Bereichen sind Erleichterungen im Umgang mit Behörden deutlich spürbar.

Ob und wie Gewerbe-, Jagd- oder Fischereischeine online beantragt werden können, einfache oder komplexere Bauanträge über das Internet, ist gelegentlich allein vom Wohnort abhängig.

Im Norden Schleswig-Holsteins haben sich die drei flächenmäßig größten Kreise bereits zusammengetan, dazu gehört der bevölkerungsstärkste Kreis aus Hamburgs Umland, Pinneberg.

Abgehängt sei der Kreis nicht, sagt Kreissprecher Tobias Frohnert. „In jedem Fachbereich haben wir in ein oder mehreren Fachdiensten die E-Akten bereits eingeführt.“ Das gelte inzwischen für etwa ein Drittel der Dienste. „Dabei macht es natürlich einen Unterschied, ob wir die E-Akte, wie gerade geschehen, im Bereich Eingliederungshilfen mit etwa 30 Angestellten einführen oder in der Pressestelle mit dreien.“ Der Kreis wurde 2021 Pilotkommune für digitale Dienstleistungen.

Gibt der Haupt- und Innenausschuss des Kreises grünes Licht, soll bis Jahresende Klarheit erreicht werden, ob die favorisierte Kooperation den gewünschten Erfolg verspricht. Möglicherweise auch unter Einbeziehung von Städten und Gemeinden wie im Kreis Stormarn. In der Vergangenheit seien Gespräche dazu geführt, dann aber zurückgestellt worden. Es waren nicht alle bereit mitzumachen. Frohnert: „Damals wollte man keinen Flickenteppich.“

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