GEESTHACHT / RATZEBURG Die Vorbereitungen in den Verwaltungen von Land, Kreis und auch in der Stadt Geesthacht laufen an, um schnell auf einen neuen Flüchtlingszustrom reagieren zu können.
Derzeit ist die Zahl von Flüchtlingen aus Afghanistan überschaubar. 177 Personen wurden im Zeitraum Januar bis Juni im Lauenburgischen gezählt, Afghanistan, Syrien und auch die Türkei waren Haupt-Herkunftsländer. Dieser Wert zur Jahresmitte liegt etwas über dem Trend der Vorjahre. 2019 kamen insgesamt 293 Flüchtlinge im Kreis an, 2020 waren es 262.
„Für Menschen, die aus Afghanistan geflüchtet sind, gibt es in Schleswig-Holstein zwei Programme“, berichtet Tobias Frohnert, der Sprecher des Kreises Herzogtum Lauenburg. Das erste ist auf Ortskräfte und deren Familien gerichtet. Für diese soll es eine Bleibeperspektive sowie direkten
Arbeitsmarktzugang geben. Im zweiten Programm geht es darum, Frauen von hier lebenden Afghanen aufzunehmen wie Mütter, Schwestern, Ehefrauen. Hier werden circa 300 Menschen für das ganze Land erwartet, nach dem Verteilerschlüssel erwartet der Kreis Herzogtum Lauenburg etwa 20 bis 25 Personen. „Mit dem, was angekündigt wurde, kommen wir locker klar“, meint Tobias Frohnert. Es trifft sich gut, dass die Wiedereröffnung der wegen eines Brandes geschlossenen
Gemeinschaftsunterkunft in Gudow im Laufe des Septembers erfolgen soll. Der Neubau kann weiter genutzt werden. Je nach familiärer Konstellation können etwa zehn bis zwölf Personen untergebracht werden, mit dem abgebrannten Altbau waren es früher bis zu 46 Menschen.
Auch die Stadt Geesthacht ist nicht untätig. Die Fachstelle für Wohnungshilfe hat in Gesprächen mit den Betreibern der Flüchtlingsunterkunft an der Mercatorstraße – die DRK Betreuungsdienste – die Lage sondiert. „Geesthacht ist zurzeit ziemlich gut aufgestellt“, urteilt Stadtsprecher Torben Heuer. Derzeit könnten bis zu 46 Menschen aufgenommen werden. 16 weitere, wenn zurzeit anders genutzte Räume umgerüstet würden. Es gäbe auch die Möglichkeit, zwei bis drei Wohnungen zur Verfügung zu stellen. „Mit diesem Puffer sind wir in der Lage, schnell reagieren zu können“, sagt Heuer.
Wer etwas spenden will, sollte die Sachen nicht vor die Tür am Neuen Krug 33-35 stellen, sondern sich mit der Flüchtlingshilfe absprechen (0157 / 73 75 72 59 mit Mailbox; info-fhg@web.de).