16. April 2022
Geesthacht

Eigentlich nur ein paar Jahre …

Harald Stoof kümmert sich seit 40 Jahren um den Waldfriedhof

Friedhof

Harald Stoof feierte sein 40-jähriges Dienstjubiläum beim städtischen Betriebshof der Stadt Geesthacht. Er ist Friedhofsgärtner Foto: Dirk Schulz

GEESTHACHT Nur ein paar Jahre wollte Harald Stoof bei der Stadt Geesthacht als Friedhofsgärtner arbeiten. Lediglich so lange, bis er genug Geld angespart haben würde, um sich auf einem geerbten Grundstück selbstständig zu machen oder den elterlichen Betrieb weiterzuführen. Aus ein paar Jahren sind inzwischen 40 geworden. Nun feierte Stoof sein Dienstjubiläum.

Wo mal ein großes Gewächshaus auf dem 7859 Quadratmeter großen Grundstück in Reitbrook gebaut werden sollte, steht nur ein kleines, vier mal drei Meter in den Ausmaßen, für den Hausgebrauch. Tomaten, Gurken – was man halt so braucht, baut Harald Stoof an. Aber eben nur in seiner Freizeit.

Beruflich kümmert er sich um die Pflege des Waldfriedhofs Geesthacht. Nach der Schulzeit in Kirchwerder und einer Ausbildung zum Gärtner hätte ein schwerer Autounfall 1981 dem Lebensweg auch eine andere Richtung geben können. „Ein BMW, dessen Reifen geplatzt war, rammte unseren Wagen. Meine Freunde und ich sind in einem wassergefüllten Graben gelandet“, erinnert er sich. Alle kamen raus. Heute kann Stoof darüber schmunzeln: „Die Zeitung nannte uns später die Moorleichen“.

Nach der Genesung und einer kurzen Zeit als Kraftfahrer bei der Firma Inselmann in Bergedorf wechselte Harald Stoof 1982 zur Stadt Geesthacht – und blieb ihr bis heute immer treu.

Chefs kommen und gehen

„Ich fühle mich an der frischen Luft einfach wohl. Meine Lebensgefährtin sagt immer, dass ich nur einmal aus dem Fenster gucken muss und sofort braun bin“, sagt Harald Stoof, der anlässlich des Dienstjubiläums auch Besuch von Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze bekam. Der ist sein inzwischen sechster Chef. „Das zeigt, dass man bei uns lange bleiben kann und wir sichere Arbeitsplätze bieten“, sagte Olaf Schulze. Und Alexandra Groß, die Leiterin des Fachdienstes Personal, ergänzt: „Die Stadt als Arbeitgeber bietet gute Möglichkeiten zur Vereinbarung von Familie und Beruf. Ich bin das beste Beispiel. Nach meiner Elternzeit konnte ich auch in Teilzeit eine Führungsposition übernehmen. Gerade als Frau würde ich wieder den gleichen Weg einschlagen“, betont Groß.

Auch Harald Stoof war 1995 zum Leiter der Friedhofsverwaltung aufgestiegen, gab die Aufgabe allerdings aus persönlichen Gründen nach ein paar Monaten ab und kehrte auf seine alte Stelle zurück.

Privat engagiert sich der 61-Jährige im Kirchengemeinderat in Allermöhe-Reitbrook. Er wohnt an der Gose-Elbe. Rehe, Hasen, Fasane oder Störche sind Stammgäste im Garten. Wenn alles nach Plan läuft, will Harald Stoof in drei Jahren in Rente gehen und noch ein bisschen reisen. Südostasien hat es ihm angetan. „Bali, Sri Lanka, Indonesien“, nennt er als seine Wunschziele.

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