BORGFELDE In der vorigen Woche wurde mit viel Prominenz ein Bauprojekt vorgestellt, das neben der Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH) gleich mehreren Lehrberufen eine Heimat bieten soll.
Zwei Senatoren (Ties Rabe und Andreas Dressel, beide SPD), Sandra Garbade (Geschäftsführerin des Instituts für Berufliche Bildung), Christian Scherf (Gründungskanzler der BHH), Schulbau-Chefin Mandy Herrmann und drei junge Leute, die bereits in der Ausbildung sind, fanden sich ein, um das 100-Millionen-Euro-Projekt vorzustellen. Das Baugelände liegt zwischen Brekelbaums Park und Ausschläger Weg, die bisher dort angesiedelte Berufsschule wird abgerissen.
„Wir wollen ein Zeichen setzen“, so Bildungssenator Rabe. Finanzsenator Dressel freute sich, dass in den nächsten zehn Jahren insgesamt 720 Millionen Euro für Bildung verbaut werden sollen. Dressel sprach von herausfordernden Rahmenbedingungen, es sei schwierig, Auftragnehmer zu finden, explodierende Baupreise führten dazu, dass dieses Projekt ein „ganz schön schwerer Ritt“ würde. Die noch junge Berufliche Hochschule Hamburg (BHH) und die Berufliche Schule für Logistik, Schifffahrt und Touristik werden errichtet, auch Azubis der generalistischen Pflege sollen hier lernen; außerdem wird Wohnraum für die jungen Leute geschaffen. Laut Senatsmitteilung sollen hier 3900 junge Leute lernen, davon würden tägliche 1200 anwesend sein. Grundsteinlegung ist 2023, nach zwei Jahren Bau soll Eröffnung gefeiert werden.
Als die Pläne bekannt wurden, hatte es Kritik gegeben, weil eine Verschattung der Wohnungen und Lärmbelästigungen befürchtet wurden. Auf entsprechende Fragen hieß es, eine Etage sei „herausgenommen“ worden; auf dem Gelände würden sich „nicht mehr Leute als vorher“ aufhalten. Kanzler Scherf sprach von einer Aufwertung des Stadtteils, das Gelände solle auch für Nachbarn zugänglich sein. Ein begrünter Innenhof, „Lernlandschaften“ und Räume, die Lernende buchen können, sind vorgesehen. Eine Außenstelle der Staats- und Unibibliothek ist schon jetzt in der Schule angesiedelt.
Gut aufgehoben fühlen sich schon jetzt Julia Rehder, Sebastian Jerk und Joshua Brand, die teils in den Berufsschulen, teils in der BHH lernen. Sie lobten papierlosen Unterricht, das kommende „Campus-Feeling“ und praxisnahe Ausbildungen für spätere Pfleger. Bildungssenator Rabe ergänzte, hier würden Studium und Berufsausbildung verzahnt und junge Leute gern lernen.