18. August 2023
Reinbek

Was wird aus der alten Feuerwehrwache?

Die Ideen der Reinbeker Fraktionen sind vielfältig. Ein Abriss soll nicht infrage kommen

Feuerwehr

Die Feuerwehrwache an der Klosterbergenstraße steht zur Zeit leer Foto: Imke Kuhlmann

REINBEK Seit Anfang Juli sind die etwa 91 aktiven Freiwilligen Feuerwehrleute von der alten Wache an der Klosterbergenstraße in die neue am Mühlenredder gezogen. Doch für die Nachnutzung der Immobilie gibt es noch keine konkreten Pläne.

Doch auch wenn die Politiker bisher noch keinen Beschluss dazu gefasst haben, haben sie dennoch viele Ideen, wie das Gebäude ansonsten genutzt werden könnte. Für das denkmalgeschützte Spritzenhaus von 1892 schräg gegenüber gilt das noch nicht, vielen Politikern ist nicht bewusst, dass es aktuell komplett leer steht.

„Wir haben verschiedene Optionen durchgespielt“, sagt beispielsweise Patrick Ziebke, CDU. „Die beiden Bereiche Denkmalschutz – das Spritzenhaus ist sicher erhaltungswürdig – und das Gebäude sollte man trennen.“ Beim Altbau könne man sowohl über eine anderweitige Nachnutzung als auch über einen Neubau sprechen. „Uns ist wichtig, dass wir keinen langen Leerstand haben“, betont er. Die Nutzung müsste auch auskömmlich für Reinbek sein. „Zuerst müssen wir die Bedarfe analysieren: Welche gibt es und wie können wir sie decken?“

Günther Herder-Alpen, Fraktionschef der Grünen, erklärt, seine Fraktion sei noch am Sondieren, was die Zukunft der Immobilie angeht. „Allerdings werden wir kein einziges städtisches Grundstück mehr verkaufen“, betont der Grünenchef. „Hamburg macht es uns vor: Wir werden es allenfalls noch in Erbpacht vergeben.“

Denkbar sei auch eine Nutzung durch die Bücherei, die Volkshochschule, die Schule oder einen anderen Verein. Von der Idee eines Rettungszentrums erhofft Herder-Alpen sich nicht viel: „Darüber nachzudenken, ist sicher richtig, stimmt aber nicht mit den Plänen für die Rettungswachen in Oldesloe überein“, sagt er. Und auch das Krankenhaus St.-Adolf-Stift habe dafür keinen Bedarf angemeldet. Auf jeden Fall plädiert Herder-Alpen dafür, zuerst über die Zukunft des Hauptgebäudes zu entscheiden, bevor man sich Gedanken zu dem denkmalgeschützten Gebäude von 1892 mache.

Bernd Uwe Rasch, Fraktionschef der Liberalen, will die Ergebnisse der Verhandlungen abwarten. „Ob Jugendzentrum, Bücherei oder Kunst – dort ist vieles denkbar. Zuerst würden wir viele Bürger mit einbeziehen, denn die haben bestimmt noch bessere Ideen als wir kleine Fraktionen.“

Nutzungsmöglichkeiten und Begehrlichkeiten

„SPD-Fraktionsvorsitzender Nikolaus Kern: „Wir haben das Thema Ende August während unserer Fraktionssitzung auf der Tagesordnung. Aus Gründen der Nachhaltigkeit sollten wir es auf jeden Fall nicht abreißen – aber das ist meine persönliche Meinung.“ Allerdings dürfe man die Entscheidung nicht auf die lange Bank schieben.

Ansonsten gebe es viele Bedarfe in Reinbek: „Wir müssen entscheiden, was Reinbek sich leisten kann und will“, sagt Leif Fleckenstein, Fraktionschef von Forum21. Für die Bücherei werde zurzeit eine nicht unerhebliche Miete gezahlt und die Sachsenwaldoberschule habe einen erhöhten Raumbedarf. Wenn die Volkshochschule in der ehemaligen Feuerwehr Räume nutzen könnte, könnte wiederum das Gymnasium noch stärker in die benachbarte VHS ausweichen.

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