17. März 2023
Reinbek

Vorreiter für digitale Leseförderung

Reinbeker Grundschule Mühlenredder belegt bundesweit Spitzenplatz

Karen Schmedemann (v.l.), Claudia Roth, Claudia Schomann und Sabine Lablack bei der Verleihung des Lesepreises Foto: Tamm

REINBEK In der Grundschule Mühlenredder lernen die Kinder per App auf einem Tablet spielerisch das Lesen – mit Erfolg.

Das Gedränge in der „Leseinsel“ der Grundschule Mühlenredder ist groß. Während der großen Pause stehen die Kinder Schlange in der Schulbibliothek, um sich eines der Bücher oder eine „Toniebox“, ein Hörbuch mit Spielfigur, auszuleihen. Auf den tiefen Fensterbänken und in den Sitzsäcken sitzen sie einzeln oder zu zweit, blättern in Büchern oder lauschen versunken den Kopfhörern auf ihren Ohren. Die Leseförderung der Grundschule Mühlenredder ist offenbar voll eingeschlagen. Die Grundschulkinder haben sichtlich Spaß am Lesen.
10 Tablets pro Klasse

Das wurde jetzt von der Stiftung Lesen honoriert. Die Reinbeker Schule ist in Berlin von Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, mit dem dritten Platz der Sparte „Herausragende Leseförderung mit digitalen Medien“ prämiert worden. 400 Schulen hatten sich bundesweit um den Preis beworben. Die Grundschule Mühlenredder hat die Jury mit ihrer Leseförderung durch die Integration digitaler Medien im Unterricht überzeugt.

„Ich war schon total geflasht, dass wir in zwei Kategorien nominiert waren – immerhin das erste Mal in der zehnjährigen Geschichte des Deutschen Lesepreises“, erzählt Schulleiterin Karen Schmedemann nach der Verleihung aufgeregt. „Ich dachte immer, das, was wir machen, ist normal – aber es muss ja doch etwas Besonderes sein.“

Tatsächlich stehen für jede Klasse während des Unterrichts zehn Tablets bereit, die die Kinder jederzeit frei nutzen können. Mit Hilfe von QR-Codes können die Schülerinnen und Schüler eigenständig ihre Lese-App öffnen. „Die Kolleginnen können die Aufgaben an das individuelle Profil jedes Kindes anpinnen“, erläutert Karen Schmedemann. Und Claudia Schomann, Leiterin des Deutsch-Fachbereichs, ergänzt: „Das Schöne ist, dass wir die Erfolge der Kinder sehen, wie weit und in welcher Zeit sie die Aufgaben schaffen. So kann jedes Kind im eigenen Tempo lernen.“ Die Eltern bleiben per Info-App auf dem Laufenden.Wie das geht, erklärt Felina (7) aus der Klasse 1b: „Ich kann schon ein bisschen lesen, das übe ich manchmal auch zu Hause.“

Mit den digitalen Medien entwickeln die Kinder nicht nur ihre Lesekompetenz ganz selbstverständlich, sie erstellen auch Schnitzeljagden durch Reinbek für ihre spanischen Austauschgäste oder ein digitales Deutsch-Englisch-Lexikon.

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