REINBEK Während in Hamburg noch Flaute herrscht, dürfen die Kulturbetriebe in Schleswig-Holstein ihren Betrieb Schritt für Schritt wieder aufnehmen. Auch im Schloss Reinbek wird den Besuchern bereits einiges geboten.
Langsam, aber sicher kehrt das Leben zurück ins Reinbeker Schloss. „Darüber sind wir alle sehr froh“, sagt Elke Güldenstein, Leiterin des Kulturzentrums Reinbek. Zusammen mit ihrem Team hat sie ausführlich am Sicherheits- und Hygienekonzept gefeilt. Zwar durfte das Haus schon am 9. Mai offiziell wieder öffnen. Doch richtig los geht es erst jetzt mit den kulturellen Veranstaltungen. Zum Auftakt stehen zwei Ausstellungen, Puppentheater für Kinder („Matjes mit viel Cha, Cha, Cha“ am 13. Juni) und auch der nächste Sachsenwald Slam (23. Juni) auf dem Programm.
Oberstes Gebot bei den Kulturevents: Abstand halten. Die Besucher müssen ihre Kontaktdaten angeben und mindestens 1,5 Meter voneinander entfernt auf nummerierten Plätzen sitzen. Die werden nach einem ausgeklügelten System vergeben. „Familien und Paare platzieren wir anders als Einzelpersonen“, so Güldenstein.
Am Wochenende eröffneten Silke Lazarevic und Fabian Vogler ihre Ausstellung „Identitäten“. Untertitel: Unter der*die Haut. Die Schmuckgestalterin und der Bildhauer setzen sich – passend zu dieser besonderen Zeit – in ihren Exponaten mit den Themen Hülle und Häutung, Schichtungen und Überlagerung, Enthüllung und Erneuerung auseinander. Dabei kamen auch Bronze und Schweineblasen zum Einsatz. Eine Leihgabe hat Rik Reinking vom Woods Art Institute in Wentorf aus seiner Privatsammlung beigesteuert: zwei bis zu hundert Jahre alte Eguns – Tanzkostüme aus dem Benin, die beim Ahnenkult zum Einsatz kamen. „Sie stehen für die Trance, also den Zustand, bei dem der Geist den Körper verlässt“, sagt Reinking, für den die Zusammenarbeit mit dem Reinbeker Schloss ganz neu ist. Ein Glücksfall, findet er – genau wie Elke Güldenstein: „Am Freitag haben wir telefoniert, am Samstag war er schon hier. Wir freuen uns auf die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit unter Nachbarn.“
Für den Sachsenwald Slam am 23.6. um 19.30 Uhr hat die Slampoetin Victoria Helene Bergemann in kürzester Zeit ein hochkarätiges Line-up auf die Beine gestellt.
Und am Sonntag, 14. Juni, bitten die Künstlerinnen Janine Gerber und Marie Louise John um 16 Uhr zur „Réorientage“ mit Tanz und Performance (mit Anmeldung).
Die Ausstellungen sind zu den Öffnungszeiten des Schlosses mit Maske und Abstand zu sehen: Do bis So 11–17 Uhr, Tickets für die Veranstaltungen: Kulturkasse in der Stadtbi-bliothek, Hamburger Straße 8, Tel. 727 50 800 und eine Stunde vor Beginn an der Kasse im Schloss. Außerdem unter www.kultur-reinbek.de per Mail an tickets@kultur-reinbek.de und an allen Comfortticket-Vorverkaufsstellen