26. August 2023
Lohbrügge

TCBW Lohbrügge feiert 50. Geburtstag

Verein hat sich erholt und will sich neu aufstellen

Tennis

Der erste Vorsitzende Willi Kluth (l.) und Technikwart Berndt Plagmann. Foto: Jan Schubert

LOHBRÜGGE TCBW – diese vier Buchstaben stehen im Bergedorfer Sportlerlexikon für den Tennis-Club Blau-Weiß Lohbrügge, eine echte Institution am Moosberg. Diese wird in diesem Jahr 50 Jahre alt und möchte sich, so wie es in der Vergangenheit mal war, unbedingt wieder stärker als familiengeprägter Sportverein und vielleicht sogar als sportliche Anlaufstelle des neuen Stadtteils Oberbillwerder zeigen.

Eine also für jedermann offene Geburtstagsfeier am Sonntag, 3. September, soll es werden – doch dieser Geburtstag stand vor fünf Jahren mächtig auf der Kippe. Gerade mal einen Monat im Amt sei er damals gewesen – und dann kam diese Naturkatastrophe, dieses dramatische Starkregenereignis, das speziell in Lohbrügge ein zerstörerisches Chaos hinterließ.

Willi Kluth, 1. Vorsitzender des TCBW, saß an jenem Himmelfahrtstag auf der Terrasse des Clubs, hatte selbst zuvor ein paar Ballwechsel an diesem ungewöhnlich schwülen 10. Mai 2018 gespielt. Als plötzlich der Regen kam und an Intensität innerhalb kürzester Zeit unglaublich zulegte, sodass sich Kluth und andere Freizeitsportler lieber in die Gastronomie an den Tennisplätzen zurückzogen.

Was dann aber plötzlich von rechts heran rauschte, schockierte alle: „Vom Hügel aus den Boberger Dünen kamen Unmengen an Wasser, die alles schnell überspülten. Nicht nur alle acht Außenplätze wurden sturzartig überschwemmt. Das Wasser drang auch ins Clubheim ein, soll bis zu 40 Zentimeter hoch in den Sozial-, Umkleide- und Gasträumen gestanden haben.

Fast noch schlimmer: Auch in die angrenzende Tennishalle schwappten die Fluten hinein, setzten den Teppichbelag bis zu 20 Zentimeter tief unter Wasser. Und es gab damals noch mehr Schaden: „Die Hagelkörner haben das Dach zum Teil geschreddert“, erinnert sich Kluth. Der materielle Schaden betrug etwa 300.000 Euro, die der TCBW nicht allein stemmen konnte. Es brauchte Fördergelder des Hamburger Sportbunds (HSB) und des Bergedorfer Bezirksamts, zusätzliche Versicherungsleistungen. Doch wie schon bei der Vereinsgründung vor 50 Jahren verteilten die Blau-Weißen die Verantwortung auf mehrere Schultern.

Einer, der in diesem Zusammenhang unbedingt genannt werden muss, ist Peter Köttschau. Mitglied, Architekt und Erbauer der am 30. Mai 1980 eröffneten Tennishalle am Moosberg 2, dazu Freund des Vereinsvorsitzenden. Sein Verhandlungsgeschick mit den Versicherungen sicherte die Zukunft, folglich auch das Jetzt der Lohbrügger Tennissportler. Willi Kluth ist heute noch der festen Überzeugung, „dass wir ohne Peter ganz alt ausgesehen hätten“. Köttschau ist am 4. September 2020 leider verstorben.

Er und andere verdiente Mitglieder sollen beim Festakt am 3. September ab 11 Uhr gewürdigt werden. Eine ganze Wand für die Vereinschronik ist beim Rundgang durch das modernisierte Clubhaus bereits reserviert. Dazu ist beim Jubiläum neben Familienmagneten wie Tombola, Hüpfburgen, Kinderschminken oder dem Eiswagen auch tennisspezifische Kurzweil im Angebot.

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