24. Dezember 2022
Lohbrügge

Er ist als Blutspender besonders gefragt

Lohbrügger vom Senat für 200 Spenden geehrt

Manfred Helms arbeitet als ambulanter Krankenpfleger beim Deutschen Roten Kreuz Foto: Luis Bolte

LOHBRÜGGE Manfred Helms ist einer der engag-iertesten Blutspender Bergedorfs. Dem 58-Jährigen aus Lohbrügge wurde schon über 200 Mal Blut entnommen – und er hat mit der Blutgruppe 0, Rhesusfaktor negativ, die gefragteste überhaupt. Jetzt wurde Helms gemeinsam mit anderen Spendern vom Senat im Hamburger Rathaus geehrt.

„Ich wusste gar nicht, dass an uns gedacht wird. Es freut mich aber sehr, dass dieser Dienst an der Gesellschaft so große Anerkennung erfährt“, sagt der „Profi-Spender“.
„Momentan ist die Lage bei den Blutspenden sehr angespannt“, so Susanne von Rabenau, Sprecherin des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost. „Durch Corona und die vielen anderen Infektionskrankheiten sind auch zahlreiche unserer Stammspender erkrankt. Hinzu kommt, dass auch etliche Blutspendetermine wegen Personalausfällen abgesagt werden müssen.“ Gleichzeitig sei der Bedarf an Blutkonserven gestiegen: Ausgerechnet jetzt werden viele Operationen nachgeholt, die während der Pandemie verschoben wurden. Ein doppelter Engpass, der täglich dazu führen könne, dass OPs erneut verschoben werden müssen, so von Rabenau.

Besonders gefragt sind jetzt Menschen wie Manfred Helms. Denn seine Blutgruppe ist bei einer Transfusion mit jeder anderen Blutgruppe kompatibel. Allerdings zählt sie auch zu den seltensten in Deutschland. „Nur rund sechs Prozent der Bevölkerung hat Blut der Gruppe 0 mit negativem Rhesusfaktor in den Adern“, weiß Manfred Helms. Deshalb appelliert er, deutlich mehr für das Blutspenden zu werben – und auch die Vorteile herauszustellen: „Im Prinzip ist eine Blutspende wie ein Gesundheitscheck: Wenn du krank bist, erfährst du es sofort.“ Die Blutproben werden nach der Entnahme im Labor ausgewertet und auf Krankheiten wie Hepatitis, HIV, Syphilis oder Parvoviren überprüft. Bei Erstspendern werde außerdem die Blutgruppe bestimmt.

Gleichzeitig könnte der finanzielle Anreiz noch etwas aufpoliert werden: Er liegt bei bis zu 15 Euro je Spende, wobei die Unterschiede groß sind. Beim DRK etwa gibt es gar nichts.
Wegen des Geldes spende er aber nicht, so Helms: Schon von klein auf sei es ihm vorgelebt worden, Hilfsbedürftige zu unterstützen. „Das hat vor allem an meiner Mutter gelegen, die Krankenschwester war und meinen Vater pflegte.“ Das brachte ihn in den Sanitätsdienst – zunächst als „Zivi“, dann im Beruf: Manfred Helms ist ambulanter Krankenpfleger mit Bereitschaftsdienst beim DRK in Bergedorf.

Nächster Blutspendetermin: 27. Dezember, 15 bis 19 Uhr
DRK-Kreisverband (Allermöher Deich 437), Reservierung: www.drk-blutspende.de

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