LOHBRÜGGE Ein letztes Mal in diesem Jahr lädt das Kultur- und Geschichtskontor zum historischen Stadtrundgang ein. Am Sonntag, 12. September, führt die Tour durch das alte Sande.
Michael Schütze wird für etwa zwei Stunden einen Überblick über die Geschichte von Lohbrügge und Sande geben und das manchmal schwierige Verhältnis zum Nachbarn Bergedorf erläutern. Treffen ist um 14 Uhr auf der Lohbrügger Seite des Bergedorfer Bahnhofs (9 Euro, ohne Anmeldung).
Die Alte Holstenstraße, über Jahrhunderte Teil der Handelsstraße zwischen Hamburg und Berlin, steht im Mittelpunkt des Rundgangs. Hier siedelten sich Händler und Gewerbetreibende vor den Toren Bergedorfs an und der kleine Ort Sande entstand. Viele historische Gebäude in der früheren „Großen Straße“ sind nur noch auf alten Fotos zu sehen, von denen während der Führung viele gezeigt werden, so wie der „Holsteinische Hof“, das Gasthaus „Schwarzer Walfisch“ oder das alte Zollhaus.
Sie sind heute ebenso verschwunden wie viele traditionsreiche Geschäfte, die der Konkurrenz durch große Warenhäuser und Supermärkte nicht standhalten konnten. So erinnert der Rundgang auch an Geschäfte, die vielen Lohbrüggern noch in guter Erinnerung sein dürften: von der Buchhandlung Nordmann bis zu Eisenwaren Zieske, vom Bettenhaus Demmin bis zur Schlachterei Gödecke. Heute ist das alte Zentrum von Sande geprägt von den Neubauten der 1980er Jahre, die es schwer machen, die historischen Strukturen des Ortes zu erkennen.
Auch rund um den Lohbrügger Markt gibt es viel zu erzählen: Hier steht seit mehr als 130 Jahren die mächtige Bismarck-Eiche – gepflanzt als Erinnerung an den Sieg über Frankreich im Krieg von 1870/71. Und das ehemalige Wohnhaus des Sander Arztes, die alte Elefantenapotheke und das ehemalige Gemeindehaus zeugen noch von der Zeit, als Sande ein kleiner, aufstrebender Ort in Holstein war.