3. Dezember 2022
Bille Wochenblatt

Liebeserklärung an die Bille

Buch über „Hamburgs unbekannte Schöne“

Das Reinbeker Schloss am Mühlenteich Foto: Michael Zapf

REINBEK/BERGEDORF Elbe und Alster haben viel Würdigung in der Musik und der Literatur erfahren. Aber nur in dem Lied „An de Alster…“ von Richard Germer findet der dritte große Hamburger Fluss, „de Bill“, Erwähnung.

Nun sind der Fotograf Michael Zapf und der Autor Michael Seufert angetreten, die Wahrnehmung der Hamburger ein Stück weit geradezurücken. Schlicht „Die Bille“ ist ihr Buch überschrieben, doch im Untertitel wird ihre Intention klar, denn sie berichten über „Hamburgs unbekannte Schöne“. Im Reinbeker Schloss wurde das Buch jetzt vorgestellt.

Als ein „literarisches Bild-Kunstwerk“ würdigte Helmut Busch vom Verein „Freunde des Schlosses Reinbek“ das Buch. Und Verleger Gerhard Richter vom Ellert & Richter Verlag berichtete, dass er sich am Beginn seiner bald 44-jährigen Unternehmensgeschichte nicht hätte träumen lassen, dass er innerhalb von eineinhalb Jahren bereits das zweite Buch über die Bille veröffentlicht.

Initiator des aktuellen Buches – genauso wie des 2021 erschienen Werkes „Die Bille. Was sonst“ – ist der gebürtige Bergedorfer Michael Zapf, der seine Jugend in unmittelbarer Nähe des Flusses verbrachte. Für seinen Verleger ist Zapf „der Hamburg-Fotograf überhaupt“, und seit mehr als vier Jahrzehnten als Bildberichterstattung in seiner Stadt aktiv. Er schuf ein vielfältiges Panorama von bekannten Motiven, wie dem Reinbeker Schloss oder der Bergedorfer Innenstadt nahe der Bille. Nur stattet er diese Bilder mit einem besonderen Touch aus, sodass der Betrachter meint, diese Motive so noch nie gesehen zu haben. Ferner hat Zapf entlang des Flusses so manch unbekanntes Plätzchen ausfindig gemacht – für das ein Ausflug an die Bille lohnend erscheint.

„Historie spannend wie ein Krimi“, stand für Sachbuchautor Seufert, ehemaliges Mitglied der „Stern“-Chefredaktion, fest. Das Buch bietet eine Zeitreise ins 17. Jahrhundert, als wohlhabende Hamburger sich herrschaftliche Landhäuser an der Bille bauen ließen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts zog es auch den Reeder Albert Ballin, der die Hapag zur größten Reederei der Welt machte, an die Bille. Erwähnung finden auch Otto von Bismarck sowie Boxer Max Schmeling, der sich einst im Forsthaus Friedrichsruh auf einen Weltmeisterschaftskampf vorbereitete.

Fotograf Michael Zapf (l.) und Autor Michael Seufert vor dem Schloss
Foto: Pöhlsen

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