FRIEDRICHSRUH Vor zwei Jahren strömten an einem frühlingshaften Sonntagnachmittag gut hundert Besucher aus Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein in den historischen Bahnhof der Otto-von-Bismarck-Stiftung, um die Vernissage von Claudia Koopmann und Damaris Dorawa zu erleben.
Auch wenn in diesem Jahr die zweite gemeinsame Ausstellung der Künstlerinnen aufgrund des Coronavirus nicht mit der geplanten Vernissage eröffnet wird, ist die außergewöhnliche Begegnung eines breiten Spannungsfeldes der Malerei für Kunstinteressierte vom 16. Mai an wieder in der Otto-von-Bismarck-Stiftung zu sehen.
Das Besondere sind die Gegensätze der Stile, der Farben, der Stimmung und die Gegensätze der Prägungen, Erfahrungen, der Herkunft und der Wege der Kunst.
„In einer Welt der Nationalismen und Separatismen, der Sezessionen und Rebellionen, in einer Welt, in der Gegensätze zu Gewalt führen, in der Autonomie Abschottung bedeutet, in der geschlossene Identitäten behaupten, der Vorrang der eigenen Gruppe gegen alle anderen müsse durchgesetzt werden – da führen uns die beiden Künstlerinnen vor, wie sich gerade aus Gegensätzen neue Konstellationen der Erfahrungen, der Erkenntnis und der Emotionen ergeben, wenn wir bereit sind, stets dazuzulernen und das Fremde im anderen verstehen zu wollen“, beschreibt der Historiker Dr. Tim Müller die Entdeckungsreise in die Farbwelten der beiden Künstlerinnen.
Magischer Realismus
Claudia Koopmann gelingt eine Verschmelzung geläufiger Wirklichkeiten mit Träumen, und so entwickelt sich ihre Landschaftsmalerei zu einer Art magischem Realismus. Nicht nur formal, sondern auch inhaltlich beschäftigt Koopmann sich mit ihrer Umgebung. In allen ihren Arbeiten findet der
Betrachter das verbindende und lebensnotwendige Element Wasser. Sie verfolgt umweltschützerische Themen und Wasser steht als Metapher für die Fragilität des Lebens. Die Bilderwelten Claudia Koopmanns sind
ein Ausdruck einer genau beobachtenden, auf der Höhe ihrer Zeit stehenden Künstlerin.
Damaris Dorawa begeistert mit breitgefächerter Farbpalette und expressiver Lebensfreude. Energiegeladene Bilder spiegeln bei kräftigem Pinselstrich einen Hauch von Südseewärme wider, vermitteln Glück und Heiterkeit. In einem meisterhaften Mix verbindet Dorawa klare Linien mit farbstarken, nahezu vibrierenden Tönen. Dekorative Elemente unterstreichen den fröhlichen, teils exotischen Charakter des Dargestellten. Dem Betrachter bleibt – nicht zuletzt durch charmant verspielte Details – Raum für die eigene Imagination.
Die gemeinsame Ausstellung „Colors Show“ wird bis zum 13. Juni zu den Öffnungszeiten der Otto-von-Bismarck-Stiftung (dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr) und zu den derzeitigen Hygienevorschriften zu sehen sein. Für eine persönliche Führung durch die Ausstellung stehen die Künstlerinnen nach vorheriger Terminabsprache gern zur Verfügung.
Weitere Informationen über die beiden Künstlerinnen und ihre Werke gibt es
auf den Internetseiten www.claudia-koopmann.de und www.damaris-dorawa.com