28. April 2023
Boberg

Vollsperrung B5: Im Mai droht Chaos

55 Stunden ist die wichtige Verkehrsader dicht

Seit Freitag fließt der Verkehr der B 5 zwischen Boberg und Mümmelmannsberg über die neue südliche Brückenhälfte (re.). Wo auf dem Bild noch die Autos fahren, rollen am ersten Mai-Wochenende die Abrissbagger an Foto: Ulf-Peter Busse

BOBERG Es dürfte chaotisch werden rund um das Wochenende 6./7. Mai auf der Bergedorfer Straße/B 5. Die Brückenbaustelle zwischen Boberg und Mümmelmannsberg geht eineinhalb Jahre nach ihrem Start im November 2021 jetzt mit einer erneuten 55-stündigen Vollsperrung in ihre zweite Phase. Doch damit nicht genug: Nach der bisherigen Planung soll während des Abrisses der nördlichen Brückenhälfte komplett auf die Ausschilderung einer örtlichen Umleitung verzichtet werden.

„Das wird von der Polizei so gewünscht, weil die betroffenen Wohngebiete nicht für den Umleitungsverkehr ausgelegt sind“, heißt es dazu beim zuständigen Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG). Allein die Linienbusse dürfen die für Freitag, 5. Mai, um 22 Uhr bis Montag, 8. Mai, um 5 Uhr geplante Vollsperrung direkt und fast ohne Zeitverlust umfahren – über die Parallelstraße Am Langberg in Boberg.

Alle anderen motorisierten Verkehrsteilnehmer sollen dagegen schon weit vorher über die Sperrung informiert werden und gar nicht erst in Boberg ankommen. So sind die Autobahnen 1 und 25 sowie der Ring 2 als Umleitungen vorgesehen. Entsprechende Schilder sollen die Autofahrer in Richtung Hamburg auf die A 25 leiten und in umgekehrter Richtung von der B 5 am Anschluss Horner Rampe auf den Ring 2 oder einen Kilometer weiter auf die A 1.

Wer trotzdem an der Vollsperrung strandet, braucht gute Ortskenntnis. Schließlich gibt es manchen Schleichweg, etwa über Mümmelmannsberg und Havighorst oder auch die bei den vorangegangenen Vollsperrungen stets ausgewiesene Umleitung über Oststeinbek und Billstedt. Ob diese Wege ohne Beschilderung aber schnell gefunden werden, bleibt abzuwarten.

Das könnte für reichlich Suchverkehr in den betroffenen Wohngebieten sorgen. Eine andere Maßnahme dürfte aber alle Berufspendler freuen: Seit Freitag, 28. April, wird der gesamte Verkehr endlich auf die frisch fertiggestellte neue Brückenseite umgeleitet. Die marode nördliche Brückenhälfte ist nun gesperrt. Dort war es in den vergangenen Monaten durch abgesackte Siele immer wieder zu tiefen Schlaglöchern und schwer beschädigten Autos gekommen.

Geht es nach dem Landesbetrieb, werden die beauftragten Brückenbau-Firmen ab jetzt den Turbo einlegen. Denn mit dem Abschluss der gesamten Arbeiten und damit der Freigabe aller vier Fahrspuren der B 5 wird schon für November 2023 gerechnet. Ob dieses Zeitfenster tatsächlich für den Abriss und Neubau der nördlichen Brückenhälfte reichen wird, bleibt abzuwarten. Zum Vergleich: Die südliche Hälfte der Brücke brauchte dreimal so lang. Dort nahm allein schon das Anschließen der im November 2022 eingeschwebten neuen Brückenteile ein halbes Jahr ein.

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