15. Oktober 2022
Bergedorf

Wenn der Bus einfach nicht kommt

Kunden warten oft vergebens auf den 332er am Bergedorfer Friedhof

Hannelore Isensee (80, v. l.), Wolfgang Heinssen (74) und Ehefrau Inge Heinssen (70) ärgern sich darüber, dass der Bus am Bergedorfer Friedhof nur sehr unregelmäßig fährt Foto: Christina Rückert

BERGEDORF Fast eine Stunde hat sie an der Haltestelle Friedhof Bergedorf gewartet. Erst auf den 11.55-Uhr-Bus. Dann, als der einfach nicht kam, auf den nächsten um 12.25 Uhr. Nur kam der leider auch nicht. ..

„Zum Glück konnte eine Bekannte sie dann mitnehmen“, sagt Ehemann Wolfgang Heinssen. Doch andere Buskunden haben nicht so viel Glück wie Inge Heinssen (70) – und so häufen sich die Klagen über die Ausfälle des 332ers. Auch Hannelore Isensee, die in der Nähe des Friedhofs einen Kleingarten hat, braucht die Linie oft und ärgert sich über die Ausfälle. Für die 80-Jährige ein Riesenproblem, denn sie wohnt in Kirchsteinbek und braucht diese Linie, die über den ZOB Bergedorf bis nach Mümmelmannsberg fährt.

Erhöhter Krankenstand

Eine elektronische Anzeige, die über die Ausfälle informiert, gibt es nicht. Die HVV-App könnte Aufschluss geben, nur hat die nicht jeder Fahrgast. Und unliebsame Überraschungen sind trotzdem nicht ausgeschlossen. Wolfgang Heinssen und seine Frau, die in Wentorf wohnen, warteten neulich trotz App wieder vergebens: „Wir wollten einen Ausflug machen und mussten in Bergedorf den Zug nach Boizenburg erwischen, der nur alle zwei Stunden fährt.“ Doch wieder kam der 332er nicht. „Nur mit Hängen und Würgen haben wir es doch noch zum Bahnhof geschafft.“

Heinssen meint, dass die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) wenigstens mit Zetteln an den Bushaltestellen über die Ausfälle informieren sollten. „So geht es jedenfalls nicht.“ Er kenne eine junge Mutter, die es oft nicht schaffe, ihr Kind rechtzeitig aus der Kita abzuholen. Und auch wer beispielsweise noch wichtige Arzttermine in Bergedorf habe, sei aufgeschmissen, wenn der Bus nicht kommt.

Stefan Genz, Sprecher der VHH, bestätigt die Ausfälle: „Aktuell stellt die VHH einen erhöhten Krankenstand fest, sodass einzelne Dienste kurzfristig nicht besetzt werden können.“ Die Leitstelle priorisiere dann sehr kurzfristig die möglichen Fahrten. „Dabei achten wir vor allem auf die Hauptverkehrszeiten, in denen viele Menschen zur Arbeit oder nach Hause fahren.“ Auch die Linien, auf denen viele Schüler unterwegs seien, hätten Priorität.

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