3. Januar 2022
Bergedorf

Regenwasser aus Friedhofsbrunnen

Stadt gibt 350.000 Euro für nachhaltige Wasserversorgung

Das alte Rückhaltebecken, das das Regenwasser direkt in die Kanalisation weitergeleitet hat, wird bald verschwinden. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (l.), Finanzsenator Andreas Dressel und Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann freut esFoto: Schrader

Das alte Rückhaltebecken, das das Regenwasser direkt in die Kanalisation weitergeleitet hat, wird bald verschwinden. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (l.), Finanzsenator Andreas Dressel und Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann freut esFoto: Schrader

BERGEDORF Rund drei Millionen Liter Trinkwasser fließen auf dem Bergedorfer Friedhof jedes Jahr in die Bewässerung der Gräber und Grünflächen – so viel wie 5400 Menschen brauchen. Ziemlich verschwenderisch, fanden Stadt und Bezirk, und einigten sich auf ein neues Projekt.

Anfang 2023 soll der Bergedorfer Friedhof nur noch mit gefiltertem Regenwasser bewässert werden. Eine ganz neue Regenwasserinfrastruktur soll entstehen. Die Stadt stellt für das Konzept 350.000 Euro aus dem bezirklichen Quartierfonds zur Verfügung. Anlass für prominenten Besuch auf dem Friedhof: Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) begleiteten Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann bei der Vorstellung des Projekts.

Für die Umsetzung werden die vorhandenen Brunnen vom Trinkwassernetz getrennt und mit der neuen Regenwasseranlage verbunden. Nur in den beiden Kapellen im benachbarten Kleingarten wird es weiterhin normales Trinkwasser geben. „Gerade in den Sommermonaten ist Trinkwasser durch den Klimawandel bereits jetzt ein wertvolles Gut in Hamburg“, so Cornelia Schmidt-Hoffmann.

Projektleiter Siegfried Ruwe von der Firma Energie Consult hat das Konzept entwickelt: „Das Regenwasser läuft weiterhin von den Straßen und Wegen des Areals durch die Gullys in unterirdisch verlegte Kanäle, von dort bald in den Übergabeschacht zur neuen Anlage.“ Diese soll unter anderem aus fünf Sammelbehältern à 37,5 Kubikmeter Inhalt bestehen, die in einem bereits vorhandenen Regen-Rückhaltebecken gebaut werden.

rAnschließend wird das Regenwasser doppelt gefiltert und Sedimente setzen sich auf der sogenannten „Beruhigungsstrecke“ der Kanäle ab. Nun geht es zum nächsten Schritt: Der Wasserstrom fließt durch einen Feinfilter – hier bleiben weitere Partikel hängen. Weil das Wasser auf dem Friedhof von der Straße und nicht etwa von Dächern kommt, müsse es besonders gründlich gereinigt werden – auch wenn es nur zur Bewässerung der Pflanzen genutzt werden soll. Dafür sei es aufgrund seines geringen Kalkgehalts aber besonders gut geeignet. Anschließend kommen Tauchpumpen zum Einsatz. Sie befördern das Wasser zu den überall auf dem Friedhof angebrachten Brunnen-Zapfstellen.

Auch interessant