BERGEDORF Als Svende Merian vor 32 Jahren eine Wohnung am idyllischen Ende der Chrysanderstraße besichtigen wollte und zu früh zum Termin kam, wurde sie von der Natur der Brauereiteiche wie magisch angezogen. Doch über die Jahre verschwand in dem beliebten Naherholungsgebiet an der Bille eine Sitzbank nach der anderen. Erst jetzt ist das wieder anders: Pünktlich zum Frühlingsanfang hat der Bezirk fünf neue Bänke aufgestellt.
Mit den grünen Bänken hat das Bezirksamt Bergedorf sein vor Wochen gegenüber Svende Merian und unserer Zeitung gegebenes Versprechen eingehalten. Platziert wurden alle neuen Sitzgelegenheiten mit Sicht auf die mehr als 150 Jahre alten Brauereiteiche. „Meine Nachbarn und Freunde bedanken sich schon die ganze Zeit bei mir, als hätte ich die Bänke selbst aufgestellt“, lacht Svende Merian und spaziert von einer Sitzmöglichkeit zur nächsten, „dabei gilt der Dank dem Bezirksamt. Sie haben sich endlich um uns gekümmert.“ Vor einem Monat sah die Situation noch ganz anders aus: Die einzigen beiden Bänke waren einige Gehminuten von den Brauereiteichen entfernt, obwohl schon im vergangenen Jahr weitere Sitzgelegenheiten angekündigt wurden.
Auch Nachbarin Sophie Berg (25) geht gerne mit ihrem Hund“ Freddy“ um die beiden Teiche spazieren. Die gebürtige Eppendorferin fühlt sich in ihrer jetzigen Wohngegend um einiges wohler, wie sie erzählt: „Hier ist es viel ruhiger und angenehmer, um mit dem Hund rauszugehen. Ich habe die Natur direkt vor meiner Haustür, nichts davon ist künstlich angelegt. Es war wirklich schade, als es nicht genügend Bänke gab. Besonders ältere Menschen konnten die schöne Landschaft nicht genießen.“ Im Gegensatz zur Steigerung des Naherholungswerts der Brauereiteiche lässt die ebenfalls schon lange geplante Renaturierung weiter auf sich warten.
In Absprache mit der Umweltbehörde will der Bezirk die Gewässer mit dem benachbarten Flusslauf der Bille verbinden. Hintergrund: So können Fische und andere Flussbewohner die Teiche besser erobern. Doch dieses Projekt ist verschoben. Laut Bezirksamtsprecherin Gabriele Günter „soll in diesem Jahr aber weiter daran geplant werden.“