25. November 2021
Bergedorf

Naturreiner Apfelsaft made in Bergedorf

Hobby-Produzenten verwerten regionales Obst

Michael Reuland (re.) mit manuellem Apfelschredder, Hanne Teßmer und Tom Teßmer (mit Korbpresse) unter einem alten Apfelbaum in Kirchwerder Fotos: Klotz

Michael Reuland (re.) mit manuellem Apfelschredder, Hanne Teßmer und Tom Teßmer (mit Korbpresse) unter einem alten Apfelbaum in Kirchwerder Fotos: Klotz

BERGEDORF Am Kirchwerder Marschbahndamm zieht sich ein Pfeifenstielgrundstück weit in die Kirchwerder Landschaft hinein. Auf diesem Stück Erde wachsen unter anderem die Äpfel, Birnen und Quitten, die zwei Familien im Bergedorfer Villenviertel zu frisch gepresstem Saft verarbeiten.

Mit einem Apfelbaum in der Straße „Am Baum“ im Bergedorfer Villenviertel und einer Handpresse fing alles an. „Die 50 Liter unseres naturtrüben, sortenreinen Apfelsafts waren innerhalb einer Woche ausgetrunken“, erzählen Michael Reuland (49) und Tom Teßmer (42). Das brachte sie auf eine Idee. Zusammen mit ihren Familien begannen sie, Äpfel und anderes Obst aus der Region zu sammeln und zu verarbeiten. Die Früchte kamen von Streuobstwiesen oder aus Privatgärten. Die Vierländer stellten neben Äpfeln auch Quitten, Pflaumen und Birnen zur Verfügung. Seither produzieren die beiden Familien jedes Jahr rund 1000 Liter Saft. „Da wir so viel nicht selbst trinken, verschenken oder verkaufen wir unsere Produkte an Freunde, Verwandte und alle, die lokale, ökologische und gesunde Produkte zu schätzen wissen“, erzählen die beiden. Mittlerweile haben sie viele Anhänger. Kein Wunder. Schließlich werden die ausschließlich handgepflückten, handverlesenen und naturbelassenen Früchte per Hand gepresst und vorsichtig pasteurisiert. Das ist alles, Zusatzstoffe kommen nicht hinein.

Aus der Begeisterung für regionales Obst wurde bald eine Leidenschaft. Michael Reuland kaufte das Grundstück in Kirchwerder und pflanzte Streuobst darauf. 130 Bäumchen stehen dort bereits. Hinzu kamen rund 500 Beerenbüsche – Blaubeeren, Stachelbeeren, Himbeeren. Sogar Kiwis und Feigen wachsen dort. Damit die Obstbäume auch bestäubt werden, kamen Bienenstöcke eines befreundeten Imkers hinzu. Für nachhaltige Bewässerung sorgen große Regenwassertanks. Der Markenname „Vierländer Obstmanufaktur“ ist schon gefunden. Doch ein Geschäft ist daraus noch nicht entstanden. „Bisher ist alles ein Riesenhobby“, sagt der Bergedorfer, der neben Säften auch Gelees und Marmeladen macht.

In den Genuss seiner Produkte kommen die Bergedorfer allemal. Gerade hat er der Schule Sander Straße 70 Liter Apfelsaft für eine vorweihnachtliche Feier gespendet. Daraus will der Elternrat Glühpunsch machen. Reuland liebt ihn pur. Seine Empfehlung: Eine Stunde lang Zimtstangen im Saft ziehen lassen, dann nur kurz vorsichtig erwärmen, fertig. Beim Ausschenken ist er natürlich dabei. „Ich möchte ja wissen, wie der Punsch aus unserem Apfelsaft den Kindern schmeckt.“

www.vierländer-obstmanufaktur.de

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