3. Juni 2020
Bergedorf

Noch ein letztes Mal ans Meer

Kath Gruppe stellt ASB-Wünschewagen ein Auto zur Verfügung

Engagieren sich für einen guten Zweck (v.l.): Christian Maske (Kath-Verkaufsleiter Neuwagen), Oliver Wenzlawsky (Verkaufsberater), Gerd Prüfer (stellv. Landesvorsitzender des ASB Hamburg) und Luca Möhring (Projektkoordinator des ASB Wünschewagens) Fotos: Toni B. Gunner

BERGEDORF Freunde fürs Leben – so könnte man die Kooperation zwischen der Kath Gruppe und dem ASB Hamburg bezeichnen. Denn die Autohausgruppe und die Wohlfahrtsorganisation helfen sterbenskranken Menschen, noch einmal das Leben zu spüren.

Seit mehr als zwei Jahren ist der ASB-Wünschewagen in Hamburg unterwegs, um Menschen einen letzten Wunsch zu erfüllen – noch einmal ans Meer, zur Familienfeier, zum Fußballspiel oder einfach nur nach Hause. Ein Begleitfahrzeug soll nun dabei helfen, solche Wünsche zu erfüllen: ein nagelneuer VW Polo, den die Autohausgruppe dem ASB-Wünschewagen sponsert.

Damit haben auch die Angehörigen die Möglichkeit, an der Erfüllung des letzten Wunsches teilzuhaben. Denn bei vielen Wunschfahrten, z.B. an die Ostsee oder in den Heidepark, ist es den Betroffenen wichtig, mit der ganzen Familie dort zu sein. Der Wünschewagen ist jedoch nur für vier Personen zugelassen: der Fahrgast, ein Angehöriger und zwei ehrenamtliche Fachkräfte aus dem Rettungsdienst und der Pflege.

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es für den Rest der Familie aus finanziellen oder gesundheitlichen Gründen mitunter schwer ist, zum Wunschziel zu kommen“, sagt Projektkoordinator Luca Möhring vom ASB Hamburg. „Zudem benötigen wir den Pkw für die Fahrt zu Erstgesprächen mit den Betroffenen sowie Besorgungen.“ Die Fahrt mit dem Wünschewagen sowie ggf. Übernachtungen und Verpflegung sind für den Wünschenden grundsätzlich kostenfrei. Das Projekt finanziert sich ausschließlich aus Spenden.

„Als lokales Unternehmen möchten wir dieses wertvolle Engagement des Vereins aktiv unterstützen“, sagt Christian Maske, Kath-Verkaufsleiter Neuwagen am Standort Bergedorf.

Auch wenn der Wünschewagen aufgrund der Corona-Krise aktuell keine echten Wunschfahrten durchführen kann, wird das neue Begleitfahrzeug zunächst dafür eingesetzt, letzte Wünsche aus der Ferne zu erfüllen: Ehrenamtliche bringen Sehnsuchtsorte, Erinnerungen oder Menschen zu den Betroffenen – sei es ein Blumenstrauß aus dem eigenen Garten ins Hospiz, ein Video vom Urlaubsstrand oder ein Interview mit Angehörigen. Mit dem neuen Begleitfahrzeug können die Wunscherfüller nun flexibler und schneller reagieren.

 

Infokasten
Betroffene, Angehörige oder Pfleger stellen ihre Wunschanfrage per Telefon (Wünschewagen Hamburg: 040/4143410-30), E-Mail wuenschewagen@asb-hamburg.de. oder online (https://wuenschewagen.de/wunschanfrage/hamburg). Das Wünschewagenteam prüft dann gemeinsam mit Betroffenen und ggf. Angehörigen, wie Wünsche adäquat umgesetzt werden können.

 

In Corona-Zeiten bringen die Ehrenamtlichen die Wünsche zu den Wünschenden – in diesem Fall einen Frühlingsstrauß samt Brief und Gedicht. Mit dem Begleitfahrzeug können sie flexibler reagieren Foto: Toni B. Gunner

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