BERGEDORF Die Ausstellungsräume im ersten Stock des Bergedorfer Schlosses sind weitgehend ausgeräumt, normalerweise sind sie für die Dauerausstellung im Museum für Bergedorf und die Vierlande reserviert.
Auf einem historischen Löscheimer zeigt ein Wappen die einstige Verbindung der Bergedorfer Verwaltungsmächte Hamburg und Lübeck. Erklärt wurde das für den Museumsbesucher allerdings nie. In der neuen Dauerausstellung, die Dr. Schanett Riller und ihr Team konzipieren, soll sich dies und vieles mehr in diesem Jahr ändern.
Wo steht das Prinzessinnenbett?
„Es wird viel herumgerätselt, was wir vorhaben“, sagt die Chefin der Bergedorfer Museumslandschaft, Dr. Schanett Riller. Jedes Detail kann und möchte die 49-Jährige noch nicht verraten, wohl aber so viel, dass es in diesem Jahr losgehen wird. Denn die Art, wie Ausstellungen gestaltet werden, hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnte stark verändert.
Das Ganze basiert auf zwei Eckpfeilern: regionale Identität und die Geschichte des Bergedorfer Schlosses. Diese Schlüsselwörter hat Riller mit ihren Mitarbeitern erörtert. Denn wofür steht denn eigentlich ihr Arbeitsplatz? „Als Museum für Regionalgeschichte. Vielfach kam bei den Besuchern auch die Frage auf, was es mit dem Schloss eigentlich auf sich hat.
Das sollte man tatsächlich erzählen.“ Wo steht das Prinzessinnenbett? Wieso hängt eigentlich kein Kleidungsstück im Trachtenraum? Es soll künftig darum gehen, das Bergedorfer Schloss als Gebäude erlebbar zu machen, die historische Funktion der einzelnen Räume wie auch die Architektur zu erklären und eine Sichtachse zu etablieren. So könnte etwa das Landherrenzimmer, die alte Amtsstube, durch eine Mischung aus Touchscreens und greifbaren Objekten wie zum Beispiel Senatorenkragen oder Stempel erlebbar werden.
Und dann die Regionalität: „Wir versuchen die Frage zu klären, was Bergedorf ausmacht“, sagt Schanett Riller. Das Museumsteam möchte seine Besucher noch besser kennenlernen und hat deshalb auf bergedorfer-museumslandschaft.de Online-Befragungen gestartet.
Auch Interaktivität ist ein Eckpfeiler des neuen Konzepts der Dauerausstellung. Riller stellt sich vor, dass „Besucher Knöpfe drücken, Kopfhörer aufsetzen oder Schubladen öffnen“. Auch für Schulklassen möchte die Museumsleiterin die Räume „erlebbar“ machen. Außerdem wird über eine Garderobe sowie einen Seminarraum nachgedacht.
Übrigens: Das Museum bleibt in der Umbauphase zu den bekannten Öffnungszeiten (Di. bis So. 11-17 Uhr) geöffnet, die übrigen Angebote wie zum Beispiel die Bürgerausstellung bleiben zugänglich und Sonderveranstaltungen sind weiter möglich.