BERGEDORF „Lernen und mehr“ heißt ein neues Bildungsprogramm in Bergedorf für Menschen ab 60 Jahren. Im März 2021 geht es im Haus im Park an den Start – mit vielen innovativen und bewährten Lernangeboten.
Seit 40 Jahren bietet die Körber-Stiftung im Haus im Park (HiP) Bildung für Ältere an. Dazu gehören Kurse ausgebildeter Dozenten ebenso wie kostenlose Angebote ehrenamtlicher Mitarbeiter wie zum Beispiel Computerclub und Digitalkompass. Beides wird es weiterhin geben. Neu ist: Künftig wird das Programm von zwei Partnern gestaltet. Denn von März 2021 an arbeitet die Körber-Stiftung bei den bezahlten Bildungsangeboten im HiP mit der Hamburger Volkshochschule (VHS) zusammen. „Unsere Aufgabe ist es, neue Modelle für gutes Leben im Alter zu entwickeln“, betont Susanne Kutz, die im Haus im Park den Bereich Alter und Demografie leitet. In der Kooperation „lernen und mehr“ bündeln beide Organisationen ihre Erfahrungen und Bildungsangebote und schaffen so für Bergedorf eine übersichtlichere Bildungslandschaft für die Zielgruppe 60 plus.
„Ältere Menschen können sehr gut lernen. Das Gehirn ist wie ein Baum, es wächst immer weiter. Aber sie lernen anders als jüngere“, sagt Caterina Römmer, die im Haus im Park für Bildung und Kultur zuständig ist. „Sie streben keine berufliche Karriere mehr an, sondern lernen für sich – entspannter und ohne Druck“, erläutert sie. „Sie suchen stattdessen das gemeinsame Lernen im kleinen Kreis mit Zeit für Gespräche und Zusammensein.“ Dabei benötigen sie eine besondere Lernatmosphäre ohne Leistungsdruck, bei der etwa dreimaliges Nachfragen ohne weiteres möglich ist.
Solche Strukturen auf Grundlage aktueller Erkenntnisse der Altersforschung weiterzuentwickeln, darum geht es beim Projekt „lernen und mehr“, das zunächst im Haus im Park starten und dann im neuen Körber-Haus als fester Bestandteil fortgesetzt werden soll. Das beginnt schon damit, dass auch Kurse zustande kommen werden, für die sich nur wenige Teilnehmer anmelden. „Wir werden das Geschehen beobachten und unsere Schlüsse ziehen, vielleicht die Angebote an die Nachfrage anpassen. Wir probieren etwas ganz Neues aus“, sagt Susanne Kutz.
„Kommunale Angebote müssen sich an die Bedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft anpassen“, unterstreicht Dr. Lothar Dittmer, Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung. Susanne Kutz freut sich auf die neue Herausforderung: „Mal sehen, vielleicht werden wir mit unserem Modell Vorreiter in ganz Hamburg.“ Im Januar kommt zum ersten Mal das Programm „lernen und mehr“ heraus. Dann kann es losgehen mit der Anmeldung. Ab dann werden alle Kurse über die VHS gebucht und bezahlt. Für die Teilnehmer bringt das neue Konzept nicht nur mehr Übersicht über die Bezahlkurse. Vielleicht zahlt es sich auch in ganz neuen Angeboten für neue Zielgruppen aus. Das wird die Zukunft zeigen.