30. April 2021
Bergedorf

Bergedorf sucht Betreiber für das Theater

Wer will die Bühne im Körber-Haus bespielen? Bezirk schreibt europaweit aus

Vermutlich noch in diesem Jahr steht der Umzug in den Neubau am Schiffwasser anFoto: A. Strickstrock

Vermutlich noch in diesem Jahr steht der Umzug in den Neubau am Schiffwasser anFoto: A. Strickstrock

BERGEDORF Es wird ein Traum, wenn 300 Zuschauer im Parkett sitzen und 158 auf dem Rang, sie alle gebannt nach vorn schauen, auf die gut 20 Meter breite Hauptbühne des neuen Bergedorfer Theaters im modernen Körber-Haus.
Noch haben Handwerker in dem Gebäude an der Straße Am Schiffwasser nahe der B 5 die Regie. Zur Vorbereitung auf die Spielzeit 2022/23 schreibt das Bergedorfer Bezirksamt aber bereits jetzt den Theaterbetrieb europaweit aus.
Für die neue Bühne, die fünf Jahre lang kostenfrei zur Verfügung gestellt wird, sind 75 Nutzungstage im Jahr vorgesehen, wobei die Proben, Auf- und Abbautage eingeschlossen sind. Gewünscht werden Eigen- und Fremdproduktionen verschiedener Genres, auch spezielle Angebote am Nachmittag, zu Silvester sowie für Kinder und Jugendliche: Ein Stück pro Spielzeit soll von einer jungen Regie inszeniert werden, „um das Interesse eines jüngeren Publikums zu fördern“, sieht der Vertrag vor.
Bewerber können sich bis zum 15. Mai im Rathaus melden – und traditionell mit einer Förderung durch Bezirks‑ amt und Körber-Stiftung rechnen. Neben einer Spielkonzeption ist ein Logistikkonzept erwünscht damit der Theaterbesuch „zu einem Gesamterlebnis wird“. Eine Zusammenarbeit mit der Gastronomie ist ebenso erwünscht wie das Künstlercatering, Einlasskontrollen und Garderobenservice. Zudem sollte beachtet werden, dass Nachtfahrten, etwa für den Transport von Bühnenbildern, nur in Ausnahmefällen gestattet sindund es kaum Lagerflächen gibt.
Umso mehr überzeugt die moderne Technik im nagelneuen Theater: Da gibt es die fast zwei Meter tiefe Vorbühne mit zwei Treppen, einen Schleierzug für die 200 Quadratmeter große Bühnenfläche sowie eine fest eingebaute Rollbildwand für Projektionen. Scheinwerfer und Kameras sind ebenso modern wie die Kommunikationsanlage zwischen Bühne und Technikern.
„Selbstverständlich bewerben wir uns sehr gern für das neue Theater“, sagt Gastspiel-Manager Peter Offergeld von der Stäitsch Theaterbetriebs GmbH, in der sich das Altonaer Theater, die Hamburger Kammerspiele, das Harburger Theater und das Bergedorfer Theater Haus im Park zusammenfinden. Schon seit 2007, also jetzt in der 15. Spielzeit, organisiert der 52-Jährige das Bergedorfer Programm im HiP und holte zuletzt 30 Produktionen zu 44 Vorstellungen an den Gräpelweg. Auch Axel Schneider, Intendant des Altonaer Theaters, ist voller Hoffnung: „Wenn wir den Zuschlag bekommen, können wir wieder bundesweit Stücke einkaufen und zugleich Synergien durch unsere Stammhäuser nutzen. Wir spielen mit großer Leidenschaft für das tolle Bergedorfer Publikum.“

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