CURSLACK/ALTENGAMME Im sozialen Netzwerk Facebook hatte eine Gruppe aus den Vier- und Marschlanden am Dienstag voriger Woche über die Sichtung eines Wolfs in Altengamme diskutiert. Nun bestätigte die Umweltbehörde: In Altengamme und auch in Curslack wurde an dem Tag jeweils einmal ein Wolf gesichtet – und gefilmt.
Die Videos wurden mittlerweile durch den für Schleswig-Holstein und Hamburg zuständigen Wolfsexperten von der TU Dresden als eindeutiger Nachweis eingestuft. „Es ist davon auszugehen, dass der Wolf auf seiner Suche nach geeigneten Lebensräumen Teile von Hamburg durchwandert hat und bereits weiter gezogen ist“, teilt David Kappenberg, Sprecher der Umweltbehörde mit.
Am Dienstagmittag (03.05.) wurde zunächst ein Wolf von einer Überwachungskamera in Curslack gefilmt. Der kurze Film wurde der Polizei übergeben und konnte schließlich durch die für Hamburg und Schleswig-Holstein zuständigen Wolfsbetreuer ausgewertet werden.
„Auf keinen Fall füttern!“
Gegen 15 Uhr wurde dann wieder ein Wolf in Altengamme von einer Frau mit dem Handy gefilmt. Auch dieser Film konnte durch die Wolfsbetreuer ausgewertet und schließlich durch Norman Stier von der TU Dresden als eindeutiger Nachweis eingestuft werden.
Bei den Sichtungen in Curslack und Altengamme handelt es sich um den elften und zwölften eindeutigen Nachweis eines Wolfes in Hamburg seit 2013.
Bei allen Nachweisen, wie auch bei den letzten beiden, handelt es sich nicht um Tiere, die sich längere Zeit in Hamburg aufhalten. Insgesamt wurden im Monitoringjahr 2021/22 in Deutschland 161 Wolfsrudel nachgewiesen. Die Umweltbehörde rät zu Vorsicht bei einer Wolfsbegegnung: Wer so einem Tier begegnet, sollte, wie bei anderen Wildtieren auch, Abstand halten.
Man soll nicht weglaufen, sondern sich durch Pfeifen oder Klatschen bemerkbar machen. „Falls das Tier nicht wegläuft, halten Sie an, schreien Sie es an und werfen gegebenenfalls etwas nach ihm“, schreibt Kappenberg. „Unter keinen Umständen dürfen Wölfe gefüttert werden!“
An Fütterung gewöhnte Wölfe könnten in der Folge Futter aufdringlich oder aggressiv einfordern. In Gebieten, in denen Wölfe vorkommen, sollten Hunde stets angeleint sein, da Wölfe stromernde Hunde als Konkurrenten ansehen könnten.
Bei Sichtungen oder Fragen sollte man sich an die Hamburger Wolfsbetreuer in Zusammenarbeit mit dem Wolfsmanagement Schleswig-Holstein wenden. Weitere Infos auf der Homepage www.hamburg.de/woelfe