WINTERHUDE Das Bezirksamt Hamburg-Nord zeigte kürzlich Flagge am Winterhuder Kai. Hier tobte im vergangenen Sommer eine jugendliche Partyszene ungebremst. Die meist älteren Anwohner waren entsetzt. Das soll sich nicht wiederholen.
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Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz erschien vor Ort mit dem Fachamtsleiter Management des öffentlichen Raumes in Hamburg-Nord, Kai Uwe Jacobsen. Beide warnten bei dieser Gelegenheit auch vor dem Springen von der Fußgängerbrücke ins Alsterwasser, hielten gerade ein entsprechendes Schild in die Kameras: „Springen ins Wasser verboten“ und Platsch! Drei Jugendliche sprangen just in diesem Moment von der Brücke ins Wasser.
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Ungutes Vorzeichen für die löbliche Aktion? Werden Bezirksamt und Polizei auch die wilde Partyszene ab nachmittags bis spät in die Nacht nicht in den Griff bekommen? „Jeden Tag wird hier gefeiert. Das ist nicht mehr tragbar. Das ist Partymeile und Drogenszene. Profis sind unterwegs, verkaufen Drogen. Man riecht es. Wenn die Polizei vorbeikommt, wird alles schnell versteckt. Danach geht es weiter“, berichten aufgebrachte Anwohner. Insbesondere die Drogen und die wummernde Musik nerven die Anrainer. Auch der zurückgelassene Müll ist nicht schön. Gegen den Aufenthalt von Jugendlichen mit dezenter Musik am schönen Winterhuder Kai, der im Sommer bis spät in die Nacht von der Sonne beschienen wird, haben sie aber nichts. Auch der Bezirksamtsleiter nicht: „Wir haben für einen Ausgleich zu sorgen. Für ein gedeihliches Miteinander. Es ist wichtig aufeinander Rücksicht zu nehmen.“ Daher appellierte er an die Jugendlichen, sich an die Grünflächenverordnung zu halten, „den eigenen Müll zu entsorgen und auf laute Musik zu verzichten“.
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Präsenz zeigen
Die Polizei pflichtet bei und verspricht „an warmen lauen Sommerabenden aber auch an den Wochenenden starke Präsenz“ zu zeigen, so Polizei-Sprecherin Sandra Levgrün. Am Abend danach, einem dieser warmen lauen Sommerabende, sind drei Polizeibeamte am Winterhuder Kai unterwegs. Hunderte junger Menschen trinken, reden, genießen den Abend. Keine laute Musik, aber an einer Stelle Drogen: Man riecht es. Das Bezirksamt hat das Anbringen weiterer Schilder angekündigt.