WINTERHUDE Seit Jahren besuchen immer mehr Menschen den mehr als 100 Jahre alten Stadtpark, um Sport zu machen, Natur oder Kultur zu erleben oder sich zu erholen.
Er gilt als die meistgenutzte Grünfläche der Stadt. Wegen neuer Wohnquartiere im Umfeld, Verkehrsplanungen und Erweiterungsvorhaben wird erwartet, dass die Besucherzahlen in Zukunft weiter steigen werden. Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz erläutert: „Der Stadtpark wird seit Jahren immer beliebter. Wir prüfen nun, ob es funktionieren kann, den Südring für den motorisierten Individualverkehr zu sperren, um dort andere Möglichkeiten der Nutzung zu eröffnen.
Zumindest temporär sollte auch die Otto-Wels-Straße vom Durchgangsverkehr befreit werden, um mehr Ruhe und Erholung zu ermöglichen. Außerdem möchten wir untersuchen, ob ein Sprung zur City Nord dazu führen kann, den Stadtpark mit der Grünfläche der City Nord zu verbinden. So könnte mehr Raum für dringend benötigte Sportflächen geschaffen werden.“ Eine Idee, die auch Umweltsenator Jens Kerstan „besonders spannend“ findet. Finanzsenator Andreas Dressel ergänzt: „Gerade in den letzten Monaten wurde besonders deutlich, wie wichtig diese Bewegungs- und Erholungsorte für die Lebensqualität unserer Stadt sind. Der Senat hat sich vorgenommen, insbesondere die großen Volksparks in den kommenden Jahren weiter zu stärken.“
In Hamburg gibt es mehr als 400 Parks sowie 35 Naturschutzgebiete, die fast zehn Prozent der Landesfläche ausmachen. Das Bezirksamt Hamburg-Nord hat das niederländische Architekturbüro Karres en Brands sowie das in Seevetal ansässige Unternehmen Schnitter Gartendenkmalpflege Freiraumplanung beauftragt zu untersuchen, welche Möglichkeiten es gibt, den Stadtpark innerhalb seiner gegenwärtigen Grenzen und im gesamten Umfeld zu erweitern.
Die Untersuchung, die die Umweltbehörde und die Bezirksversammlung Hamburg-Nord finanzieren, soll klären, wo und wie Flächen für Erholung, Sport, Kultur und Naturerleben effizienter genutzt werden können, wie der geplante Ausbau des ÖPNV (U 5) und des Fahrradverkehrs angepasst und ob die Verkehrsbelastung in der Parkanlage reduziert werden kann, um andere Nutzungsangebote zu verbessern. Von Ende September bis Mitte November sollen Bürger und Bürgerinnen online und in Papierform an einer Umfrage teilnehmen und angeben können, wie sie den Stadtpark nutzen. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen im Frühjahr 2021 vorgestellt werden.