18. Juni 2022
Winterhude

Eine Gedenktafel für Herbert List

Ehrung für Hamburger Fotografen

Foto

Experten für Herbert List: Kathrin Baumstark, Direktorin des Buccerius Kunst Forum, und Peer-Olof Richter, der Nachlassverwalter des Fotografen  Foto: Hanke

WINTERHUDE Ein berühmter Winterhuder, allgemein wenig bekannt, wurde kürzlich durch eine Gedenktafel geehrt.

Vor dem Haus Sierichstraße 149, in dem der Fotograf Herbert List (1903-1975) aufwuchs, enthüllten Peter Hess, Initiator einer Gedenktafelserie für berühmte Hamburger, gemeinsam mit Professor Kathrin Baumstark, Direktorin des Buccerius Kunst Forums, die Gedenktafel. Baumstark bezeichnete List als „einer der größten Fotografen, die wir in Deutschland je hatten“. List schuf einfühlsame Porträts, zum Beispiel von Pablo Picasso, Igor Stravinsky und Marlene Dietrich, auch erotische Fotos von jungen Männern. Außerdem viele Fotografien auf seinen Auslandsreisen. Seine Werke wurden in den berühmtesten Magazinen der Welt veröffentlicht. Sie sind in den wichtigsten Museen der Welt vertreten.

Winterhude war seine Heimat. Hier wurde er 1903 als Sohn eines Kaffeehändlers geboren. 1905 zog die Familie in die Villa Sierichstraße 149.

In der Krochmannstraße richtete sich List 1928 unter dem Dach erste Arbeitsräume ein. Er trat zunächst in die väterliche Firma ein, begann ab 1930 zu fotografieren, übergab 1935 die Firma, deren Chef er nach dem Tod des Vaters geworden war, seinem Bruder und emigrierte nach Paris, da er als „Vierteljude“ und Gegner des NS-Regimes eine Verhaftung durch die Gestapo befürchten musste.

1937–1941 lebte er in Griechenland, fotografierte die antiken Ruinen. Diese Werke machten ihn berühmt („Licht über Hellas“). 1941 kehrte er nach Deutschland zurück, starb 1975 in München.

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