WINTERHUDE Der U-Bahnhof Sierichstraße erhält einen zweiten Eingang an der Dorotheenstraße.
Für viele Anwohner verkürzen sich die Wege zur U-Bahn erheblich. Ebenso die von Umsteigerinnen und Umsteigern von der U3 zu den Buslinien 19 und 25, die durch die Dorotheenstaße fahren. Der barrierefreie Ausbau aller U-Bahnstationen machte es möglich. Der U-Bahnhof Sierichstraße zählt zu den letzten, der noch nicht ausgebaut wurde. Am einzigen Ein- und Ausgang zur Sierichstraße kann Barrierefreiheit nicht realisiert werden. „Durch den Bau eines Aufzugs würden wir die halbe Treppe verlieren“, erläutert Volker Schmidt, Leiter des Fachbereichs Hochbau bei der Hamburger Hochbahn.
Deshalb muss nun der lange geforderte zweite Ein- und Ausgang gebaut werden. Gegen den sperrt sich vor allem der Denkmalschutz. Die 1912 gebaute U-Bahnbrücke über die Dorotheenstraße steht nämlich unter Schutz. Für die Hochbahn ist der nun beschlossene Umbau „eine echte Herausforderung, ein sehr komplexer Eingriff“, so Schmidt. Die Schwierigkeit des Baus liegt in dem sich vor der Brücke verschmälernden Bahnsteigs, der zur Folge hat, dass beide Gleise dort wieder nebeneinander geführt und über eine Brücke geleitet werden.
Für den neuen Ein- und Ausgang muss auch das östlichste Stück des Bahnsteigs auf die volle Breite geweitet werden und die beiden Gleise müssen über separate Brücken geführt werden. Also muss die Brücke abgerissen und drei neue Brücken gebaut werden. Die Ornamente an den Stützpfeilern bleiben dabei erhalten. Die alte Brücke hat zwar noch Bestandsschutz, erfüllt aber viele heutige Auflagen für Bahnbrückenbau nicht mehr. Das Bahnsteigdach wird ebenfalls verlängert.
Mit Beginn der Sommerferien im Jahr 2024 soll der Umbau dann beginnen. Die Umbauten werden voraussichtlich 16 bis 17 Millionen Euro kosten, der wesentlich einfachere Einbau der Barrierefreiheit an der Saarlandstraße wird mit rund 3,5 Millionen Euro veranschlagt.