6. Mai 2020
Winterhude

Abriss der Postbank rückt näher

Linkspartei gegen Immobilienspekulation

Blick von der Sydneystraße: Das Postbank-Ensemble am Überseering 30 wurde in den 1980er-Jahren erbaut und 1996 für (umgerechnet) 48 Millionen Euro erweitert Foto: Haas

CITY NORD Bereits 2018 musste die markante Postpyramide dem Neubau von „Ipanema“ weichen. Bald droht auch der Postbank-Zentrale nebenan der Abriss. Marco Hosemann (Linke Nord) kritisiert das Vorhaben.

Für den B-Plan-Entwurf Winterhude 72 mit „frühzeitiger Bürgerbeteiligung“ gab kürzlich der Hauptausschuss der Bezirksversammlung grünes Licht. Anstelle des zweitgrößten Gebäudeensembles am Überseering 26 plant der Hamburger Projektentwickler Magna noch größer: Mit seiner geplanten Investition von 350 bis 400 Millionen Euro gilt sein Neubauprojekt als eines der teuersten der Stadt. Indessen hat die Postbank schon einen Mietvertrag im Neubau von „Ipanema“ nebenan, sie zieht um ins vermutlich 2022 fertiggestellte Bürogebäude am Überseering 30. „Zahlreiche denkmalgeschützte und erhaltenswerte Bauwerke wurden in der City Nord bereits abgerissen“, bedauert Marco Hosemann von der Linksfraktion in der Bezirksversammlung. „Auch die ehemalige Postsparkasse müsste als Kulturdenkmal behutsam weiterentwickelt und nicht aus Spekulationsgründen abgerissen werden.

Das wäre auch ökologisch sinnvoll.“ Abrisspläne dagegen technisch zu begründen, habe Methode: „Bei einer geplanten Verdoppelung der Bruttogeschossfläche auf 96.000 Quadratmeter ist wohl einfach der erwartete Profit das eigentliche Motiv für Magna.“ Mit dem studierten Architekten Hosemann votierte der Denkmalverein bereits 2019 für die Erhaltung des Postbank-Ensembles aus baukulturellen und ökologischen Gründen. Doch der gemeinsame Vorschlag, das einst in Architektenkreisen gefeierte Gebäude in die Denkmalliste aufzunehmen, scheiterte im Denkmalamt.

 

Bauhistorische und ökologische Gründe sprächen für eine Weiterentwicklung, betont Marco Hosemann Foto: privat/wb

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