UHLENHORST Ayla Yeginer wird ab 2025 zusammen mit Daniel Schütter die Leitung des Ernst Deutsch Theaters übernehmen (das Wochenblatt berichtete). Das Wochenblatt sprach mit Ayla Yeginer über ihre neue große Aufgabe.
WB: Wann hast du davon erfahren, dass du in zwei Jahren Co-Leiterin des Ernst Deutsch Theaters werden wirst? War es eine Überraschung?
Yeginer: Nein, ich führe schon seit einiger Zeit viele Gespräche mit Isabella darüber (Isabella Vértes-Schütter, Intendantin des Ernst Deutsch Theaters, Anm. d. Red.). Wir passen als Menschen sehr gut zusammen. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich gefragt wurde. Es bestand Interesse von beiden Seiten.
WB: Du hast noch nie am Ernst Deutsch Theater gearbeitet…
Yeginer: Versuche einer Arbeit dort gab es, aber es hat immer zeitlich nicht gepasst. Ich interessiere mich aber schon lange für dieses Theater.
WB: Hast du schon Vorstellungen, Ideen für deine neue Aufgabe?
Yeginer: Ich befinde mich stark in der Findungsphase in Richtung einer zarten Balance zwischen Bestehendem und vielleicht Neuem. Das Ernst Deutsch Theater ist ein Familienunternehmen. Es hat eine politische Tradition. Ich frage mich, was sind Besonderheiten des Hauses, die es zu erhalten gilt und was gibt es Neues zu entdecken? Wir entwickeln das mit Isabella Vértes-Schütter zusammen. Das ist ein toller Vorteil, mit der noch amtierenden Intendantin gemeinsam zu planen. Sie ist wahnsinnig offen für alles.
WB: Du wirst wieder nach Hamburg zurückkehren?
Yeginer: Ja, ich habe meinen Vertrag in Hildesheim bereits für 2025 gekündigt. Ich will keinen Spagat an zwei Häusern. Das hilft dem Ernst Deutsch Theater nicht. Aber ich freue mich auch darüber, wieder nach Hamburg zu kommen. In Kultur-Hamburg bin ich zuhause. Ich werde mir die Inszenierungen der Spielzeiten 2023/24 und 2024/25 am Ernst Deutsch Theater natürlich anschauen. Dann wachse ich wieder hinein in Hamburg. Immer wenn ich nach Hamburg komme, habe ich das Gefühl: Ich komme nach Hause.